Eine großgewachsene Basketballerin, die beim Oldenburger TB im Nachwuchs mit anderen großartigen Talenten für großes Aufsehen gesorgt hat, macht einen weiteren großen Schritt auf der Karriereleiter: Antonia Kraushaar, die vor gut zehn Jahren beim OTB angefangen hatte, wechselt vom BBC Osnabrück, mit dem sie im Mai Zweitliga-Vizemeister geworden war, zum USC Freiburg in die 1. Bundesliga.
„Wir sind im OTB mächtig stolz auf Toni, wie sie von allen genannt wird“, sagt OTB-Trainer Sebastian Brunnert zum geglückten Sprung zu den „Eisvögeln“ aus dem Breisgau in die Ende September startende 1. DBBL. Beim Turnerbund hatte die jetzt 23-Jährige in der U 12 angefangen. „Zusammen mit vielen Nachbarskindern aus der Yorckstraße“, verrät Brunnert: „Trainer war zu dem Zeitpunkt Dirk Jensen, der das Riesentalent besaß, alle, die in die Halle kamen, für Basketball zu begeistern.“
Kraushaars Jahrgang 2002 war wie die Jahrgänge 2001 und 2003 stark besetzt. Die junge Mannschaft sorgte in Niedersachsen und auch bei internationalen Turnieren für Furore. Etwas später gewann das Team um die heute 1,86 Meter große Centerin, die laut Brunnert mit Hanna Knoll „ein kampfbereites Duo“ bildete, „das immer besser wurde, wenn die Spiele auf der Kippe standen“, unter Frank Richter und Petra Gerdes zweimal das wichtigste Turnier Deutschlands, das Pfingstturnier in Zehlendorf.
Um einen Tag verpasste Kraushaar mit ihrer Mannschaft 2020 den Titel des Niedersachsenmeisters: Am 15. März hätte im entscheidenden Spiel in der U-18-Landesliga gegen den OSC Osnabrück sogar eine Niederlage mit 17 Punkten gereicht. Am 14. März erklärte der Verband, dass aufgrund der gerade eskalierenden Corona-Pandemie alle Spiele abgesagt würden. Es gab keine Wertung der Saison.
„Das war bitter“, betont Brunnert: „Toni war aber inzwischen auch die spieltragende Spielerin der ersten Damenmannschaft.“ Und ihr Ehrgeiz sei groß gewesen. „Mit Mühe und Not konnten ihre Eltern sie überreden, erst ihr Abitur in Oldenburg zu machen und dann die größeren Herausforderungen im Basketball zu suchen“, erzählt der OTB-Coach. Nach dem Abi ging’s 2022 zu Erstligist Panthers Osnabrück, wo Kraushaar ein Jahr in der „Zweiten“ (1. Regionalliga) spielte und dann zum BBC ging.
2024/25 wurde sie an der Seite von Sarah Nocke, die in der Oldenburger Heimat parallel auch weiter bei den BTB Royal Ladies spielte, nicht nur Vizemeisterin der 2. DBBL, sondern auch beste Blockshoterin der Liga. Starke 326 Punkte und 216 Rebounds standen für sie zu Buche. „Mehrere Erstligisten wollten sie nach der Saison“, weiß Brunnert: „Doch sie erteilte allen anderen eine Absage.“ Aus persönlichen Gründen zog es sie ins Breisgau.
(Quelle: NWZ, 18.08.2025)