Aktuelles von den Wanderern

22.05.2024

Wanderer auf "Kleiner Kulturfahrt" in Ostfriesland

Besuch der historischen Orgeln in Leer und Petkum, Kloster Ihlow intensiv erleben

Vor dem Maibaum auf dem Orts- und Kirchplatz von Petkum

31 erlebnishungrige Wanderer bestiegen den Bus, um die von Kurt Müller-Meinhard und Sigi Fröhlich vorbereitete Sitz- oder besser Kulturwanderung anzutreten ! Bei bestem Wanderwetter stimmte Sigi uns auf der Fahrt schon auf das erste Ziel ein: die Lutherkirche in Leer.

Im Zuge der Reformation wurde ein protestantischer Pfarrer in Leer bereits 1524 berufen. Er führte die reformatorische Lehre ein, so dass die Minderheit der Lutheraner bis 1675 auf ihre Kirche warten musste: die im Barockstil zunächst als Hallenkirche erbaute und später mehrfach erweiterte Lutherkirche. Wir wurden dort sehr freundlich empfangen vom Kirchenmusikdirektor Herrn Johannes Geßner, der uns einiges über die Baugeschichte und insbesondere natürlich über die Orgel erzählte. Die erste Orgel von Arp Schnitger wurde später verkauft, es gab einige Wechsel, bis die jetzige Orgel von dem renommierten Orgelbauer Jürgen Ahrend im Jahre 2002 eingebaut wurde. Der Rokoko-Prospekt aus dem Ende des 18. Jahrhunderts ist noch erhalten. Herr Geßner erläutert, wie sich der wandelnde Zeitgeist auf die Auslegung und Konstruktion von Orgeln auswirkt. Zur Demonstration spielte er uns drei sehr verschiedene Stücke vor, von Barock bis Jazz. In der prächtig ausgestatteten Kirche selbst gibt es sonst noch recht viel zu sehen, aber das muss einem späteren Besuch vorbehalten bleiben – wir müssen weiter.

Unser nächstes Ziel ist die St.Antoniuskirche in Petkum.. Diese lutherische Kirche wirkt in ihrer Schlichtheit eher wie ein reformiertes Gotteshaus. Auch die Orgel ist viel kleiner, dafür aber viel älter, 1698 von dem angesehenen Orgelbauer Valentin Grotian erbaut. Zuletzt wurde sie 2021 restauriert, wobei frühere „Verhunzungen“ beseitigt wurden. Herr Geßner erläutert uns einige orgeltechnische Besonderheiten, erklärt die „mitteltönige Stimmung“ und führt uns den Spieltisch mit seinem ganz speziellen Manuale vor. Auch hier können wir die Orgel im Spiel in verschiedenen Varianten erleben.

Wir fahren weiter zunächst nach Ihlowerfehn, zum Restaurant Aqua Ihlow, wo ein üppiges Mahl auf uns wartet : Scalloppine alla Valdostana, das sind drei dicke Schweinefilet-Medaillons, umwickelt mit Parmaschinken, dazu leckere Soße und knusprige Chips-Kartoffeln. Zum Nachtisch dann Tiramisu. Die Fülle konnten nicht alle bewältigen, aber geschmeckt hat es allen !

weiter liegt die bekannte Klosterstätte Ihlow. Vom Parkplatz aus führt uns ein kurzer Spaziergang entlang eines alleeartigen, grün besäumten Weges zur „Imagination“, der Stahl-Holz-Konstruktion, die die Dimensionen der früheren Klosterkirche ermessen lassen soll. Herr Jürgens, der Gästeführer, erzählt uns die Geschichte des Klosters. Wir erfahren, dass es 1228, also vor fast 800 Jahren, von den Zisterziensern gegründet worden war, als eines von insgesamt 28 Klöstern in Ostfriesland ! Damals war es das größte Gotteshaus zwischen Bremen und Groningen ! Die Zisterzienser machten das damals noch recht unwirtliche und vor allem nasse Ostfriesland urbar. Die Landwirtschaft war eine ihrer Haupttätigkeiten, so dass auch ein bedeutender Landbesitz entstand. Außerdem war das Kloster von politischer Bedeutung, insbesondere in den Zeiten der sog. Friesischen Freiheit der Sieben Seelande. Im Zuge der Reformation wurde das Kloster 1529 von dem ostfriesischen Grafen zerstört, der die günstige Gelegenheit wahrnahm und sich der Ländereien bemächtigte. Eine Jagdresidenz entstand, die später von den Preußen abgerissen wurde, und das Areal geriet fast in Vergessenheit. Erst vor rund 20 Jahren hat man diese Rekonstruktion der alten Klosterkirche erbaut. Grüne Efeuwände stellen die äußeren Konturen dar, die Rekonstruktion der mächtigen Pfeiler und die himmelstürmende Konstruktion aus Holz und Stahl sollen einen Eindruck von der früheren Großartigkeit vermitteln.

Schlussendlich ging es noch in ein Untergeschoss, welches entgegen dem ersten Eindruck nicht einer ehemaligen Krypta entspricht (die gab es nämlich nicht), sondern in dem archäologische Funde aufbewahrt und die Geschichte des Klosters mit Bezug auf die gesamtgeschichtlichen Zusammenhänge dargestellt werden. An einem ein künstlerisch gestalteten Holzaltar finden auch Gottesdienste, Andachten und Lesungen statt.

Die Führung war langdauernd und durchaus anspruchsvoll, so dass wir alle froh waren, als wir uns im Klostercafé niederlassen und eine schöne Tasse Ostfriesentee mit Kuchen genießen konnten. (Nur ein paar Hartleibige bestanden auf Kaffee …)

Die Zeit war wie im Fluge vergangen, so dass wir uns auf den Rückweg in unserem Bus machten und unter teils munteren Gesprächen, teils leicht entschlummernd erst gegen 18.15 wieder an unserem Ausgangspunkt eintrafen.

Ein großer Dank geht an Kurt und Sigi, die die Idee zu diesem wunderbaren Ausflug hatten und ihn auch so sehr gut organisierten ! Es war sehr lohnenswert und sicher für den einen oder anderen eine Anregung, die besuchten Stätten und überhaupt Ostfriesland später erneut zu besuchen.

 

Hermann Klasen

22.01.2024

Jahresbericht 2023 der Wanderabteilung

Abteilungsleiter Berndt Wozniak legt Bericht über das Wanderjahr 2023 vor

Bericht des Abteilungsleiters über das Wanderjahr 2023

 

2023 – Sonntagswanderer und Weitgehclub genießen jeweils 26 Wandertage

 

Bewegung an frischer Luft tut nicht nur gut, sondern wirkt sich auch positiv auf Stoffwechsel, Kraft und Ausdauer aus. Wandern ist Gesundheitssport, und das konnten wir in unseren Wandergruppen im Jahre 2023 uneingeschränkt genießen.

Die Wanderabteilung hat zum Stichtag 31.12.2023 105 Mitglieder, davon 83 aktiv, 22 inaktiv. 47 Mitglieder wandern beim WGC, 34 bei den Sonntagswanderern und 2 bei den Seniorenwanderern.

„Wandern ist eine Tätigkeit der Beine – und ein Zustand der Seele“, sagt der Philosoph Josef Hofmiller

Schauen wir auf das Wanderjahr 2023, blicken wir auf geplante 52 Wanderungen zurück. Ohne Einschränkungen konnten alle Wanderungen durchgeführt werden. Auch in diesem Jahr spielte das Wetter wieder einmal hervorragend mit. Wir hatten viel Sonnenschein und wenig Niederschlag bei unseren Touren.

Sonntagswanderer

Wie in den vergangenen Jahren auch, trafen sich die Sonntagswanderer auf dem OTB Parkplatz am Haarenufer zu ihren Wanderungen in die Umgebung. Regelmäßig nahmen 15 bis 30 Wanderer an den Wanderungen teil. Im Wanderjahr 2023 wurden alle geplanten Wanderungen durchgeführt. Es kümmerten sich wechselnde Wanderinnen und Wanderer aus der Gruppe um die Organisation der Wandertouren.

Die Wanderreise, die traditionell von der Sonntagswandergruppe organisiert wird, sollte in diesem Jahr an den Niederrhein nach Kleve führen. Bettina von Alten und Heiko Dinklage hatten ein schönes Hotel und ein anspruchsvolles Rahmenprogramm vorbereitet, doch die nötige Anzahl von Anmeldungen konnte nicht erreicht werden. So musste die Reise leider abgesagt werden. Es bleibt zu hoffen, dass im Jahr 2024 die 48. Reise durchgeführt werden kann.

Die traditionelle „Kleine Kulturwanderung“ war in diesem Jahr eine Wanderung durch den Stadtteil Donnerschwee. Hans-Martin Schutte glänzte mit detaillierten Orts- und Entwicklungskenntnissen, Elfriede Mohrmann glänzte mit einem Fachvortrag über Kaffee. Bei einem Mittagessen in der neuen Jugendherberge konnten sich die Teilnehmer von der Qualität der Herbergsküche überzeugen.

Verpflegung / Eintopfessen bei den Wanderungen

Für das traditionelle mittägliche Eintopfessen in den Zielgasthöfen sorgte wieder mit großem Einsatz Gerda Salomon, der an dieser Stelle besonders gedankt wird.

Seniorenwandergruppe

Die Seniorenwandergruppe ist alters- und gesundheitsbedingt stark geschrumpft. Lediglich Peter Holl und Dieter Mielenz treffen sich noch regelmäßig zu kurzen Wanderungen in die Umgebung.

 

Weitgehclub (WGC)

Der nunmehr seit 75 Jahren bestehende Weitgehclub (WGC) wollte im Jahr 26 Wanderungen durchführen. Auch der WGC konnte zu allen geplanten Wanderungen starten. Der Chronik nach waren es die Wanderungen 1.858 bis 1.883. Jeden zweiten Dienstag wurde im Umkreis von Oldenburg gewandert – die Langlöper um 8.00 Uhr, die Middelpetter um 9.00 Uhr und die Kurztreter um 9.30 Uhr. Treffpunkt war immer eine Gaststätte/ein Restaurant. Von dort ging es dann unter der Leitung der jeweiligen Wanderführer auf einen Rundwanderkurs von 18 km/15 km/10 bzw. 5 km. Um 12.30 Uhr trafen sich die Gruppen wieder zum gemeinsamen Mittagessen.. Allerdings gab es doch kleine Anpassungen im Wanderplan. Das lag vor allem an der Gastronomie, die uns z:T. nicht aufnehmen konnte oder wollte oder einen unangemessenen Essenspreis verlangte. Am Ende haben wir aber immer einen Platz für uns gefunden.

Wie gewohnt sorgte Heiko Dinklage dafür, dass wir unseren erwanderten Appetit mit kleinen Gerichten und leckeren Desserts decken konnten.

Für die Wiederaufnahme der seit der Pandemie eingestellten Nachmittagswanderungen fand sich keine Bereitschaft.

Am 9. Mai gab es eine Wiedergeburt der „Kleinen Kulturwanderung“, die Corona bedingt in den letzten drei Jahren nicht stattfinden konnte. Unser Wanderbruder Dr. Lutz Albers hat eine sehr interessante Tour nach Emden und Leer organisiert. Zunächst ging es nach Emden, wo wir die Johannes a Lasco – Bibliothek besuchten. Bei einem Vortrag durch den wissenschaftlichen Leiter erhielten wir einen Einblick in die Geschichte und die Aufgabenstellung der Bibliothek. Nach einem Mittagessen im Hafenhaus ging es weiter nach Leer. Lutz hat seine Kontakte zum Verein „Prinz Heinrich“ spielen lassen und wir wurden auf dem Dampfschiff, das 1909 auf der Meyer-Werft gebaut wurde, empfangen. An dieser Stelle noch einmal einen besonderen Dank an unseren Lutz.

Ich habe in den OTB-Mitteilungen Nr. 3/2023 einen ausführlichen Bericht veröffentlicht.

Ein besonderes Highlight im Wanderjahr hätte unsere Wanderreise nach Masuren werden sollen, die unser Wanderbruder Dr.Siegmund Fröhlich organisieren wollte. Der Vorlauf war jedoch zu kurz, sodass die Reise mangels ausreichender Beteiligung nicht stattfinden konnte. Unserem Sigi an dieser Stelle noch einmal ein herzlicher Dank für den Impuls..

Schön war es zu erleben, dass wir mit der Weserinsel „Harriersand“ ein neues Wandergebiet erschlossen haben. Mit der Fähre „Gunt Sieht“ ging es von Brake aus bei Frühnebel über die Weser. Die Tide tat uns den Gefallen und ließ ein Wandern am Strand zu. Mit zunehmender Flut mussten wir dann aber auf den Deichweg und die Inselstraße ausweichen und konnten von dort die Schönheiten der Insel erleben. Ein schmackhaftes Matjesessen in der Strandhalle Harriersand rundete eine tolle Wanderung ab, die bei strahlendem Sonnenschein mit der Rückfahrt auf der Fähre nach Brake endete. Die Resonanz auf diesen Versuch war durchweg positiv.

Die Generalversammlung des WGC fand traditionsgemäß am 31. Januar im Gasthaus Brüers in Munderloh statt. Nach einem gemeinsamen Grünkohlessen wurde vom Vortreter Berndt Wozniak der Jahresbericht verlesen, Michael Börgmann stellte launig die Jahreswanderergebnisse vor, Jochen Künkel erstattete seinen Finanzbericht. Neuer Kohlkönig wurde Dr. Lutz Albers, der aus den Händen seines Vorgängers Jochen Schuler die Königskette übernahm. Als Wanderer des Jahres wurden unsere Senioren Heyko Buss, Klaus Rother und Gerhard Wolf geehrt.

Mit Wanderliedergesang, begleitet von Jochen Schuler an der Gitarre, endete diese Versammlung, die nach zweijähriger Coronapause endlich wieder stattfinden konnte.

 

Traditionskohlfahrt

Die Traditionskohlfahrt des OTB, die Anfang Februar zum 152. Mal stattfand, führte vom OTB-.Clubhaus Diekerts am Osterkampsweg in Richtung Wildenloh. Der noch amtierende Kohlkönig und Wanderbruder Berndt Wozniak hatte eine 6 km Rundwanderung organisiert, die mit Boule- Spielen aufgelockert und mit kleinen Snacks und Getränken angereichert war. Die Königswürde gaben Berndt Wozniak und Katja Leinau an das neue Königspaar Silke Wemken und Michael Reinhold ab.

 

Wanderliedersingen

30 Jahre Jahre hat Helga Dalenbrok mit den Wanderern gesungen und die Gruppe mit ihrer Gitarre begleitet. Am 31.12. hat Helga nun altersbedingt die Leitung abgegeben. Sie hat mit ihrer heiteren Ausstrahlung immer für gute Stimmung gesorgt. Mit Ablauf des Jahres übernimmt unser Wanderfreund Michael Fritsche die Leitung der Sangesgruppe.

Helga Dalenbrok wurde in einer kleinen Feierstunde am 4.12. als Leiterein der Sängergruppe verbschiedet. Der Geschäftsführer des OTB, Frank Kuhnert, ließ es sich nicht nehmen,Helga persönlich zu danken. Als Nikolaus verkleidet trat unser zweiter Vorsitzender Jochen Steffen auf, im Rucksack hatte er u.a. die „Goldene Ehrennadel“ des Vereins, die er Helga überreichte.

 

Ehrungen

Besondere Ehrungen erfolgten

Im Rahmen der am 24. Juni durchgeführten Veranstaltung des Vorstandes:

80 Jahre Mitgliedschaft: Hans-Jürgen Eßer, Hille Schutte

55 Jahre Mitgliedschaft: Hans-Martin Schutte

25 Jahre Mitgliedschaft: Klas Krüger

 

Innerhalb der Wanderabteilung

Klas Krüger für 11.000 km

Heiko Dinklage für 9000 km

Herbert Mesch für 5000 km,

Gregor Angelis, Werner Papenhausen Rolf Schiborowski, Hans-Martin Schutte, Klaus Wegling für 1000 km.

 

Hier noch einmal ein herzlicher Glückwunsch an die Jubilare und die Wanderer für die erbrachten Leistungen.

Erwähnenswert sind folgende runde Geburtstage, die Mitglieder unserer Wanderabteilung im vergangenen Wanderjahr vollendet haben:

80 Jahre: Dagmar Büsing, Sigrid Frenzel, Edzard Grotelüschen,

90 Jahre: Hermann Banemann, Hajo Gerdes, Klaus Rother, Kurt Müller-Meinhard

Besonders hervorheben möchte ich auch in diesem Jahr alle WanderInnen, die im vergangenen Jahr älter als 90 Jahre wurden:

Monika Hemmen (91), Edith Niemann (93)

100 Jahre alt wurde Hans Hemmen. Antje Neumann aus der Geschäftsführung und Berndt Wozniak überbrachten dem Jubilar Nicht nur die Glückwünsche, sondern auch ein angemessenes Angebinde mit gesunden Lebensmitteln aus dem Reformhaus.

Unsere herzlichen Glückwünsche zur Vollendung dieser hohen Geburtstage.

 

Zu unserem Leben - auch zu einem Wanderleben - gehören Abschiede!

Wir Wanderer haben auch im vergangenen Jahr langjährige Wanderfreunde verloren!

Zusammen mit den Angehörigen betrauern wir den Tod von

Wilhelm Heinzelmann im Alter von 75 Jahren am 13.05.

Edzard Hüttmann im Alter von 85 Jahren am 24.12.

Viele aus unserem Kreis erinnern sich an die gemeinsamen Wanderungen mit den Verstorbenen und werden sie in guter Erinnerung behalten.

Alle Aktivitäten der Wandergruppen ließen sich nur durchführen, weil engagierte Mitglieder der Abteilung sich eingesetzt und so die große Vielfalt an Veranstaltungen möglich gemacht haben.

Zu Schluss möchte ich in besonderem Maße Dank sagen

den Organisatoren der Sonntagswandergruppe, Gerda Salomon, Irmgard Mohrmann Anne Dobrat, Heiko Dinklage

dem Vortreter des Weitgehclubs, Berndt Wozniak

Durch eure selbständige Arbeit in Euren Gruppen habt ihr meine Arbeit als Abteilungsleiter sehr leicht gemacht. Dafür ein herzliches „Dankeschön“!

Zugleich möchte ich es aber nicht versäumen, auch den Wanderführerinnen und Wanderführern sowie allen, die sich in der Wanderabteilung aktiv durch Übernahme von Sonderaufgaben betätigt haben, sei es durch das Schreiben von Protokollen, Beiträgen und Berichten, das Fortführen der Chronik des WGC, das Pflegen des Internetauftrittes und unseres Archivs, das Absprechen der Mittagsmahlzeiten mit den Lokalbetreibern, das Vortragen von Geschichten und Gedichten, beim Singen im Winterhalbjahr sowie den Besuch bei erkrankten oder zu ehrenden Wanderinnen und Wanderern unserer Abteilung ganz besonders zu danken.

All diesen fleißigen Helfern ist bewusst, dass unser OTB kein Dienstleistungsbetrieb ist, sondern ein Sportverein, in dem ein kameradschaftliches und helfendes Miteinander zum Gelingen einer jeden Wanderung oder anderer Veranstaltungen selbstverständlich ist.

Berndt Wozniak

 

09.02.2023

Jahresbericht Wandern 2022

2022 – Wieder einmal Wandern ohne Corona-Einschränkungen

Bewegung an frischer Luft tut nicht nur gut, sondern wirkt sich auch positiv auf Stoffwechsel, Kraft und Ausdauer aus. Wandern ist Gesundheitssport, und gerade nach den Einschränkungen der Pandemie ist wandern wieder uneingeschränkt in unseren Wandergruppen möglich gewesen.

Die Wanderabteilung hat zum Stichtag 31.12.2022 107 Mitglieder, davon 84 aktiv, 23 inaktiv. 48 Mitglieder wandern beim WGC, 34 bei den Sonntagswanderern und 2 bei den Seniorenwanderern.

„Wandern ist eine Tätigkeit der Beine – und ein Zustand der Seele“, sagt der Philosoph Josef Hofmiller

Schauen wir auf das Wanderjahr 2022, blicken wir auf geplante 52 Wanderungen (ohne Seniorenwandergruppe) zurück. Ohne Einschränkungen durch Lockdowns konnten alle Wanderungen durchgeführt werden. Auch in diesem Jahr spielte das Wetter wieder einmal hervorragend mit. Wir hatten viel Sonnenschein und wenig Niederschlag bei unseren Touren.

Sonntagswanderer

Wie in den vergangenen Jahren auch, trafen sich die Sonntagswanderer auf dem OTB Parkplatz am Haarenufer zu ihren Wanderungen in die Umgebung. Regelmäßig nahmen 15 bis 30 Wanderer an den Wanderungen teil. Im Wanderjahr 2022 wurden alle geplanten Wanderungen durchgeführt. Es kümmerten sich wechselnde Wanderinnen und Wanderer aus der Gruppe um die Organisation der Wandertouren.

Gut war auch in diesem Jahr wieder das Interesse an der Wanderreise der Wanderabteilung, die traditionell von der Sonntagswandergruppe organisiert wurde und zum 47. Mal stattfand. Zwanzig WanderfreundInnen nahmen teil. Ein herzlicher Dank für die Vorbereitung und Organisation und Durchführung dieser Fahrt geht an Bettina von Alten und Heiko Dinklage. Die Reise führte diesmal vom 05. – 10. September nach Neustadt-Glewe im schönen Mecklenburg . Die Kleinstadt mit ca. 8000 Einwohnern, eine ehemalige Ackerbürgerstadt, war Standquartier für die Reisegruppe. Die mittelalterliche Burganlage ließ die Gruppe staunen, ist die Anlage doch die Älteste noch erhaltene Wehrburg Mecklenburgs und Wahrzeichen der Stadt. Herrschaftliche Unterkunft war ein ehemaliges Schloss, das nach der Wende aufwendig renoviert wurde. Von hier aus erkundete die Gruppe per Bus und Bahn die verschiedenen Gebiete der Region.

Natürlich wurde viel gewandert. Beispielhaft sei die Wanderung auf dem Rundweg um den wunderschönen Wockersee bei Parchim genannt.

Auch die Kultur kam nicht zu kurz. Schloss Ludwigslust, das Jagdschloss aus dem 17. Jahrhundert, nach französichem Vorbild ausgebaut, das Hagenower Museum für Alltagskultur, wurden jeweils aufgesucht und kompetente Führer machten vertraut mit der geschichtlichen Entwicklung und den damaligen Lebensverhältnissen.

Ein ausführlicher Bericht von Eva-Maria Fischer ist in OTB-Mitteilungen Nr.4/2022 erschienen.

Nach zweijähriger Corona bedingter Pause starteten auch endlich wieder 38 Sonntagswanderer am 8. Mai 2022 zu einer „Kulturwanderung“, die von Anne Dobrat und Heiko Dinklage sehr gut vorbereitet und durchgeführt wurde. Mit dem Bus wurde die Krummhörn erkundet, gelegen im Nordwesten Ostfrieslands, wo sie die Stadt Emden westlich bis nördlich umrahmt, aber dennoch zur Gemeinde Aurich gehört. Sie liegt teilweise mehr als 2 m unter dem Meeresspiegel und wird von ca. 13.000 Einwohnern besiedelt, die in 19 kleinen Ortschaften leben.

Schönstes Frühlingswetter verwöhnte den ganzen Tag über und ließ in der Landschaft das satte Grün der Wiesen, das Gelb vieler blühender Rapsfelder und das Blau des Himmels besonders strahlen.

Auch hier verweise ich auf den ausführlichen Bericht von Eva-Maria Fischer (OTB-Mitteilungen 2/2022).

Für das traditionelle mittägliche Eintopfessen in den Zielgasthöfen sorgte wieder Gerda Salomon, der an dieser Stelle besonders gedankt wird.

Seniorenwandergruppe

Die Seniorenwandergruppe ist alters- und gesundheitsbedingt stark geschrumpft. Lediglich Peter Holl und Dieter Mielenz treffen sich noch regelmäßig zu kurzen Wanderungen in die Umgebung.

Weitgehclub (WGC)

Der nunmehr seit 74 Jahren bestehende Weitgehclub (WGC) wollte im Jahr 26 Wanderungen durchführen. Auch der WGC konnte zu allen geplanten Wanderungen starten. Der Chronik nach waren es die Wanderungen 1.832 bis 1.857. Jeden zweiten Dienstag wurde im Umkreis von Oldenburg gewandert – die Langlöper um 8.00 Uhr, die Middelpetter um 9.00 Uhr und die Kurztreter um 9.30 Uhr. Treffpunkt war immer eine Gaststätte/ein Restaurant. Von dort ging es dann unter der Leitung der jeweiligen Wanderführer auf einen Rundwanderkurs von 20 km/15 km/10 bzw. 5 km. Um 12.30 Uhr trafen sich die Gruppen wieder zum gemeinsamen Mittagessen.. Da einige Gasthöfe/Restaurants wegen Personalknappheit nicht für uns öffnen wollten oder konnten, mussten wir den Wanderplan mehrfach anpassen. Am Ende haben wir aber immer einen Platz für uns gefunden.

Wie gewohnt sorgte Heiko Dinklage dafür, dass wir unseren erwanderten Appetit mit kleinen Gerichten und leckeren Desserts decken konnten.

Auf die Nachmittagswanderungen für einige Unentwegte haben wir in diesem Jahr verzichtet.

Die „Kleine Kulturwanderung“, die uns unter Leitung von Folker von Hagen zur Uni Vechta und zur dortigen evangelischen Kirche, die zugleich Kirche des Frauengefängnisses ist, führen sollte, mussten wir leider noch einmal absagen.

Höhepunkt des Wanderjahres war sicher die gemeinsame Wanderreise nach Breslau. Vom 1. bis 05. Juli war die niederschlesische Metropole das Ziel von 26 Wanderern. Unser Wanderbruder Siegmund Fröhlich hat diese Reise in das wegen ihrer mehr als 120 Brücken auch als „Venedig des Ostens“ genannte Zentrum im Westen Polens akribisch vorbereitet und mit Herzblut durchgeführt. Ihm gilt unser besonderer Dank.

Diese Stadt zog uns sofort in ihren Bann, was vielleicht an der Mischung aus polnischer, deutscher, böhmischer und habsburgischer Vergangenheit gelegen hat. Alle Facetten der Architektur treffen hier aufeinander – vom gotischen Prachtbau bis zum sozialistischen Monumentalbau. Heute gilt Breslau als eine der schönsten Städte Polens. Begeistert hat uns der historische Marktplatz, die lebendige Markthalle, die Bürgerhäuser am Salzmarkt, in der Universität die großartig restaurierte Aula Leopoldina. Ein weiterer Höhepunkt war der Empfang durch das Direktorium der technischen Universität. Hier hat unsere ehemalige Bundeskanzlerin Angela Merkel u.a. ihre Ehrendoktorwürde erhalten.

Berndt Wozniak hat in den OTB-Mitteilungen Nr. 3/2022 einen ausführlichen Reisebericht veröffentlicht. Auf diesen Bericht verweise ich für weitere Details dieser eindrucksvollen Wanderreise.

Die Generalversammlung, die traditionsgemäß immer im Januar im Gasthaus Brüers in Munderloh stattfindet und die mit einem gemeinsamen Grünkohlessen ausklingt, wurde wegen einer in Oldenburg herrschenden Corona-Infektionswelle sicherheitshalber abgesagt. Die Wanderer erhielten den Jahresbericht, die Wanderchroniken, die Wanderstatistiken und den Kassenbericht per „Post“.

Der amtierende Kohlkönig Jochen I. Schuler behält seine Königswürde daher ein weiteres Jahr.

Traditionskohlfahrt:

Die Traditionskohlfahrt des OTB, die Ende Januar zum 151. Mal stattfinden sollte, fiel aus den vorgenannten Gründen ebenfalls aus.. Unser Wanderbruder Berndt Wozniak bleibt daher ebenfalls ein weiteres Jahr Kohlkönig, genau wie die amtierende Königin Katja Leinau aus der Tanzabteilung.

 

Ehrungen

Innerhalb der Wanderabteilung wurden besonders geehrt:

Hermann Klasen, Heinrich Meiners, Jochen Schuler für 5000 km,

Jochen Künkel für 3000 km,

Lutz Albers, Ingo Deelwater, Rolf Giele. Günter Janssen für 2000 km.

Hier noch einmal ein herzlicher Glückwunsch für diese Wanderleistung.

Erwähnenswert sind folgende runde Geburtstage, die Mitglieder unserer Wanderabteilung im vergangenen Wanderjahr vollendet haben:

80 Jahre: Elfriede Coburger, Antje Grotelüschen, Clemens Meyer, Folker von Hagen, Michael Huppke

90 Jahre: Monika Hemmen, Heyko Buss

 

Besonders hervorheben möchte ich auch in diesem Jahr alle WanderInnen, die im vergangenen Jahr älter als 90 Jahre wurden:

Rudolf Dohrmann (98), Hans Hemmen (99), Annemarie Krull (97),

Unsere herzlichen Glückwünsche zur Vollendung dieser hohen Geburtstage.

 

Zu unserem Leben - auch zu einem Wanderleben - gehören Abschiede!

Wir Wanderer haben auch im vergangenen Jahr langjährige Wanderfreunde verloren!

Zusammen mit den Angehörigen betrauern wir den Tod von

Dr. Johann Vollmers im Alter von 90 Jahren am 02.03.2022

Hermann Rudolph im Alter von 96 Jahren am 05.07.2022

Karl - Jürgen Sporkert im Alter von 92 Jahren am 04.12.2022

Prof. Dieter Finck im Alter von 83 Jahren am 29.12.2022

 

Viele aus unserem Kreis erinnern sich an die gemeinsamen Wanderungen mit den Verstorbenen und werden sie in guter Erinnerung behalten.

Alle Aktivitäten der Wandergruppen ließen sich nur durchführen, weil engagierte Mitglieder der Abteilung sich eingesetzt und so die große Vielfalt an Veranstaltungen möglich gemacht haben.

Zu Schluss möchte ich in besonderem Maße Dank sagen

den Organisatoren der Sonntagswandergruppe, Gerda Salomon, Irmgard Mohrmann Anne Dobrat, Klas Krüger, Heiko Dinklage

dem Vortreter des Weitgehclubs, Berndt Wozniak

Durch Eure selbständige Arbeit in Euren Gruppen habt Ihr meine Arbeit als Abteilungsleiter sehr leicht gemacht. Dafür ein herzliches „Dankeschön“!

Zugleich möchte ich es aber nicht versäumen, auch den Wanderführerinnen und Wanderführern sowie allen, die sich in der Wanderabteilung aktiv durch Übernahme von Sonderaufgaben betätigt haben, sei es durch das Schreiben von Protokollen, Beiträgen und Berichten, das Fortführen der Chronik des WGC, das Pflegen des Internetauftrittes und unseres Archivs, das Absprechen der Mittagsmahlzeiten mit den Lokalbetreibern, das Vortragen von Geschichten und Gedichten, beim Singen im Winterhalbjahr sowie den Besuch bei erkrankten oder zu ehrenden Wanderinnen und Wanderern unserer Abteilung ganz besonders zu danken.

All diesen fleißigen Helfern ist bewusst, dass unser OTB kein Dienstleistungsbetrieb ist, sondern ein Sportverein, in dem ein kameradschaftliches und helfendes Miteinander zum Gelingen einer jeden Wanderung oder anderer Veranstaltungen selbstverständlich ist.

Berndt Wozniak, Abteilungsleiter Wandern

15.05.2022

Wieder unterwegs: Sonntagswanderer auf Erkundungstour in Ostfriesland

Kulturwanderung führt in die Krummhörn

Nach zweijähriger coronabedingter Pause starteten endlich wieder 38 Sonntagswanderer am 8. Mai 2022 zu einer „Kulturwanderung“, die von Anne Dobrat und Heiko Dinklage sehr gut vorbereitet und durchgeführt wurde. Mit dem Bus erkundeten wir die Krummhörn, gelegen im Nordwesten Ostfrieslands, wo sie die Stadt Emden westlich bis nördlich umrahmt, aber dennoch zur Gemeinde Aurich gehört. Sie liegt teilweise mehr als 2 m unter dem Meeres-spiegel und wird von ca. 13.000 Einwohnern besiedelt, die in 19 kleinen Ortschaften leben. Frühlingswetter verwöhnte uns den ganzen Tag über. Farblich dominierten in der Landschaft das satte Grün der Wiesen, das Gelb vieler blühender Rapsfelder und das Blau des Himmels.

Zunächst besichtigten bei in einer Führung die Kirche in Suurhusen, erbaut im 13. Jahrhundert. Deren Turm weist eine größere Neigung (Neigungswinkel 5,07°) auf als der bekannte Schiefe Turm von Pisa (3,9°). Der Grund für das Absacken des Turmes war sein Anbau erst gut 200 Jahre später auf dem weniger befestigten Boden. Erst nach mehreren Sicherungsversuchen des Turmes in den 80er und 90er Jahren des vorigen Jahrhunderts ist die Neigung zum Stillstand gekommen. So konnte die Kirche, nachdem sie zeitweise „aufgegeben“ worden war, nach der Sanierung wieder für die Gemeinde geöffnet werden. Hingewiesen wurden wir auf einen eingemauerten hellen Sandstein, der die Höhe einer Flut aus dem Jahr 1570 in einer Höhe von 4,40 m über NN markiert!

Nach einem schmackhaften Mittagessen in der Alten Brauerei in Pilsum unternahmen wir mit unserem Bus eine dreistündige Rundfahrt durch eine Vielzahl dieser kleinen Ortschaften und erfuhren von einer kompetenten Gästeführerin viel Wissenswertes über die Geschichte der Krummhörn, den Aufbau der Dörfer, über den Deichbau und Hochwasserschutz. Da die Menschen mehrfach dem Meer Land abgerungen haben, muss ständig durch Siele und Schöpfwerke entwässert werden, da große Landflächen – wie schon erwähnt – unter dem Meeresspiegel liegen. Das gewonnene Land, das sog. Polderland, ist sehr fruchtbar und somit für Weizenanbau geeignet ist, während ansonsten viel Viehwirtschaft betrieben wird.

Besiedelt wurde das Land früher in Runddörfern, die zum Hochwasserschutz in der Regel auf einer Warft errichtet wurden mit der Kirche auf dem höchsten Punkt in der Mitte des Ortes, wobei der Kirchturm auch oft als Schutzturm diente. Die Häuser gruppierten sich in zwei konzentrischen Kreisen um die Kirche. Im äußeren Ring standen die Bauernhäuser, vielfach große Gulfhäuser, deren Hofeinfahrt für Ernte und Vieh nach hinten zu den Feldern und Wiesen lag. Die Wohnhäuser der Kleinsiedler und Arbeiter befanden sich im inneren Ring. - In jedem Dorf, das wir passierten, sahen wir eine alte Kirche, vorwiegend sind es evangelisch-reformierte Kirchen, also reine Predigtkirchen ohne Schmuck. Die Ziegelsteine dieser alten Kirchen enthielten vielfach als Beimischung Muschelkalk und das Mauerwerk wurde oft mit Muschelkalk verfugt, der elastisch ist und Bodenschwankungen auf diesem instabilen Untergrund aushalten kann. Dadurch sind viele der alten Kirchen erhalten geblieben. Einige Windmühlen waren ebenso zu sehen wie ab und an erhaltene alte Häuptlingsburgen, die heute - wie auch die Windmühlen - meist als Museum dienen.

Mehrfach verließen wir den Bus und besichtigten z. B. das schönste und besterhaltene Runddorf „Rysum“ und die dortige Kirche; wir sahen den höchsten Leuchtturm Deutschlands in Campen, erbaut 1890, mit einer Höhe von 63,5 m aus der Nähe, und wir ließen an der Knock, der südwestlichsten Landecke der Krummhörn, den Blick über die Emsmündung hinüber nach Holland schweifen und uns dabei eine frische Brise um die Ohren wehen.

Die Krummhörn lebt stark vom Tourismus, was wir nach unserer Rundfahrt bei einem Spaziergang durch Greetsiel beobachten konnten. Auch an unserem Ausflugstag, einem Sonntag, waren zahlreiche Geschäfte geöffnet, es herrschte in den Straßen reges Treiben, die große Krabbenkutterflotte lag wegen der Sonntagsruhe geradezu malerisch im Hafen, der seit 30 Jahren durch eine Schleuse tideunabhängig ist. Greetsiel ist jetzt der bekannteste Ort der Krummhörn, seit sich in den 70er Jahren des vorigen Jahrhunderts Künstler dort ansiedelten. Mehr als 60 % der Wohnungen sind allerdings Fremdeigentum.

Manch einer von uns hatte in Greetsiel Mühe, einen Sitzplatz in einem Café zu finden, um sich für die Rückfahrt mit Tee/Kaffee und Kuchen zu stärken. Alle Teilnehmer waren mit diesem wunderschönen Tag sehr zufrieden und so danken wir auch auf diesem Wege nochmals herzlich Anne und Heiko für die Idee und die Organisation dieser gelungenen Kulturwanderung                  Eva-Maria Fischer

05.05.2020

Wanderstrecken in und um Oldenburg