Schon früh in der Saison wartet in der Volleyball-Regionalliga das erste Derby, auch wenn auf Oldenburger Seite nicht mehr alle von einem solchen reden wollen: Um 19 Uhr empfängt die VSG Ammerland an diesem Samstag den Lokalrivalen OTB zum Duell in der Sporthalle an der Schillerstraße in Bad Zwischenahn.
Die Ausgangslage
Nach dem überzeugenden 3:0-Auftaktsieg gegen Wolfenbüttel hatten die VSGer ein spielfreies Wochenende, die Oldenburger tankten nach einem 1:3-Start gegen die TSV Burgdorf zuletzt Selbstvertrauen mit einem 3:0 gegen den ASC Göttingen. „Personell sieht es etwas mau aus: drei Dauerverletzte, zwei Spieler sind beruflich verhindert, wir müssen teils auf Jugendspieler zurückgreifen“, sagt OTB-Coach Jörg Johanning. Auch VSG-Trainer Torsten Busch muss umbauen. Außenangreifer Sören Riewe und Mittelblocker Marcel Marks fehlen, Diagonalangreifer Anton Klots und Libero Focko Alex sind dafür ins Training zurückgekehrt. „Wir sind auch in der Breite gut aufgestellt und können die Ausfälle kompensieren“, sagt Busch.
Die Rollenverteilung
Die Favoritenrolle, die Johanning dem Nachbarn bereits vor der Saison zugeschoben hatte, nehmen die Gastgeber an. „Wir wissen aber auch, dass jedes Derby erst einmal gespielt werden muss“, stellt Kapitän Timo Pundt klar: „Wir sind in den Derbys etwas erfahrener, der OTB kann befreit aufspielen. Der deutliche Erfolg im letzten Derby ist noch in unseren Köpfen. Und das fühlt sich gut an.“ 3:1 gewann die VSG im Januar. Das Hinspiel war einige Wochen zuvor aber 3:0 an den OTB gegangen. „Wir haben vier Leistungsträger abgegeben und müssen neu aufbauen – die VSG hat den Kader gehalten, teils verstärkt und ist Meisterfavorit“, sagt Johanning: „Wir können sie vielleicht etwas ärgern.“
Die Parallelen
Busch sieht zwischen Auftaktgegner Wolfenbüttel und dem OTB gewisse Parallelen. „Beide Teams haben einen kleinen, spielstarken Zuspieler, agieren mit einem hohen Linkshänder auf Diagonal und haben starke Außenangreifer“, erklärt der VSG-Coach. „Wir kennen sie, wir kennen den Spielstil, ihr Zuspieler hat bei uns gespielt – das könnte ein Punkt für uns sein“, sagt Johanning über die Ammerländer und ergänzt: „Sie kennen unsere neuen Spieler nicht wirklich – die sind aber jung und müssen sich erst einmal entwickeln.“
Der Derbystatus
„Es ist eigentlich kein Derby mehr für uns – das Derby ist jetzt eher das Spiel gegen den VfB“, sagt Johanning mit Blick auf den Aufsteiger, der als zweiter Oldenburger Regionalligist Ende Oktober in die Saison startet. „Trotzdem“, meint der OTB-Trainer, „freuen wir uns natürlich auf das Spiel.“
(Quelle: NWZ, 04.10.2025)