Wie wichtig es in der ausgeglichenen 2. Tischtennis-Bundesliga ist, ob das beste Quartett am Tisch steht oder nicht, hat der Oldenburger TB in dieser Saison schon oft erfahren. Auch am vergangenen Wochenende: Da kam es weniger auf die eigene Aufstellung an, sondern auf die der Gegner. Bei den fränkischen Clubs TSV Windsbach (jetzt 8:6 Punkte/6. Rang) und TV Hilpoltstein (9:7/5.), eigentlich Tabellennachbarn, schloss der OTB (5:13/8.) seine erste Hinrunde nach dem Zweitliga-Aufstieg mit einer 0:6-Niederlage und einem 6:2-Sieg ab.
Während der Turnerbund ohne Chen Weixing nach Franken fuhr, boten die Windsbacher ihre bisher beste Aufstellung auf. „So sind die eine absolute Macht“, fand Philipp Floritz. Zu U-21-Nationalspieler Tom Schweiger, Abwehrspieler Jakub Folwarski und dem mehrfachen EM-Medaillengewinner Bojan Tokic gesellte sich erstmals Chien-An Chen. Dieser hatte 2013 als Doppel-Weltmeister mit Chuang Chih-Yuan den ersten WM-Titel für Taiwan geholt.
Am kommenden Wochenende steht für Windsbach das wichtige Franken-Derby gegen Hilpoltstein auf dem Programm, dafür war Chen jetzt schon angereist. „Wir hatten Pech, gerade jetzt gegen den TSV zu spielen“, erklärte Floritz, der zwar gegen den 34-jährigen Taiwanesen gut mithielt und zwei Sätze gewann, einen davon sogar mit 11:2 („Mein bester Satz seit langer, langer Zeit“), aber zum Ehrenpunkt reichte es nicht.
Hilpoltstein dagegen war am Sonntag gegen den OTB nicht komplett, Spitzenspieler Alexander Flemming wurde vom 15-jährigen Jonas Rinderer ersetzt. „Jetzt hatten auch wir mal das Glück, dass jemand fehlte – Chance erhalten, Chance genutzt“, meinte Floritz. Gute Leistungen waren trotzdem nötig, die zeigte vor allem Hsin-Yang Li. „Brutal stark“ fand Floritz dessen Siege gegen Matthias Danzer und Martin Buch Andersen. Auch im Doppel waren die beiden Hilpoltsteiner am Ende chancenlos gegen Li und Vincent Senkbeil, 11:1 gewannen die Oldenburger den fünften Satz. Dazu punkteten Floritz und Valentin Nad Nemedi zusammen im Doppel und jeweils einmal im Einzel, der wichtige zweite Saisonsieg war perfekt.
Schon im ersten Heimspiel nach der Winterpause am 1. Februar gibt es das Wiedersehen mit Hilpoltstein. Auch dann wird die Frage der Aufstellungen wieder spannend sein. Der OTB, der aktuell Nichtabstiegsrang acht belegt, aber von den in diesem Jahr jeweils noch dreimal aktiven 1. FC Saarbrücken (3:9/9.) und Union Velbert (2:10/10.) noch überflügelt werden könnte, kündigte schon an, dann neue personelle Verstärkung für die Rückrunde dabei zu haben.
(Quelle NWZ: 03.12.2025)