Der potenzielle Leistungsunterschied war vielleicht nicht groß, der tatsächliche in vielen Situationen aber dann doch: Die „Nordwestgirls“ haben beim finalen Qualifikationsturnier um einen Platz in der U-18-Bundesliga ihre Qualitäten nicht auf das Parkett gebracht und im Kampf um zwei Tickets für die WNBL drei Niederlagen kassiert. Die im Trikot des Oldenburger TB spielende Mannschaft der vor einem Jahr gebildeten Mädchenbasketball-Allianz im Nordwesten unterlag in Halle an der Saale am Samstag den „Regio Ladies“ aus Köln und am Sonntag auch den gastgebenden MBA Talenten wie den „Rising Stars“ aus Bochum.
Da fehlte was
„Die Mannschaft hat nicht das gezeigt, was sie kann und was sie vor einer Woche in eigener Halle ausgezeichnet hat“, sagte Sebastian Brunnert vom OTB, der das große Projekt 2024 mit den beteiligten Vereinen (neben dem Turnerbund auch Braker SV, SG Bierden-Bassen-Achim, BTS Neustadt, TuS Augustfehn, Fortuna Logabirum und MTV Aurich) maßgeblich angeschoben und seitdem vorangetrieben hatte.
Davon gab’s zu viel
Nach einer auf vielen Ebenen starken Saison hatten sich die „Nordwestgirls“ vor einer Woche als Turnierzweiter in Oldenburg für den Showdown in Sachsen-Anhalt qualifiziert. Dabei hatte das Team der Trainer Macklly Stein und Moritz Poser auch an einem Erfolg gegen Halle geschnuppert und sich nun vor allem gegen Köln wie Bochum etwas ausgerechnet. „Es lief aber von Anfang an nicht. Im Tennis würde man sagen: zu viele Unforced Errors“, meinte Brunnert mit Blick auf zu viele unnötige Fehler, die die OTB-Auswahl im wegweisenden Duell mit Köln schnell auf die Verliererstraße gebracht hatten. Nach einem 18:35 zur Pause kämpfte sich das Team noch einmal auf acht Punkte heran, verlor aber letztlich 36:49.
Die waren zu stark
Nach der Enttäuschung wurde das Wiedersehen am Sonntagmittag mit der MBA schon ein Endspiel für die Oldenburgerinnen, weil die „Regio Ladies“ am Morgen – wie es tags zuvor schon Halle getan hatte – auch Bochum bezwungen hatten. Es lief aber rasch auf ein schnelles Aus aller Träume zu. Die schon in der Frauen-Bundesliga aktiven Chinaza Ezeani und Daria Ilies seien „einfach von einer anderen Welt“, meinte Brunnert mit Blick auf Halles Asse, die mit zehn Dreiern für eine 20-Punkte-Halbzeitführung sorgten. Am Ende stand ein 47:85 zu Buche.
Das passiert jetzt
Als sich Köln im letzten Spiel durch ein 59:49 gegen Halle (beide hatten das WNBL-Ticket schon in der Tasche) den Turniersieg sicherte, waren die „Nordwestgirls“ nach einer weiteren bitteren Pleite im ebenfalls bedeutungslosen Duell mit Bochum bereits auf dem Weg nach Hause. Nach einer 19:14-Führung stand es zur Pause 19:19 und am Ende 29:51. „Hätte man mir vor einem Jahr gesagt, dass wir schon so weit kommen, hätte ich das nicht geglaubt – aber jetzt ist es natürlich erst einmal schade“, sagte Brunnert: „Wir können trotzdem stolz sein, was wir in dem einen Jahr schon alles erreicht haben – in den nächsten Tagen werden wir jetzt vieles analysieren und bewerten.“
(Quelle: NWZ, 17.06.2025)