So hoch hat noch nie ein Tischtennis-Team aus Oldenburg gespielt – und das macht für die Aufsteiger vom OTB das Abenteuer 2. Bundesliga nicht nur an den Tischen, sondern auch hinter den Kulissen zu einer besonders anspruchsvollen Aufgabe. „Nachdem wir die Herbstmeisterschaft durch die Niederlage im letzten Hinrundenspiel in Schwarzenbek verpasst hatten, stand der Aufstieg erst im April fest“, betont Teammanager Andre Stang mit Blick darauf, dass erst spät in konkrete Personalplanungen eingestiegen werden konnte – trotzdem will der Turnerbund im Spätsommer adäquat verstärkt in die Zweitliga-Saison starten.
Die Spekulation
„Um konkurrenzfähig zu sein, möchten wir uns im oberen Paarkreuz mit zwei Spielern verstärken“, erklärt Stang. Einer davon sei „schon safe“, aber noch nicht offiziell zu verkünden: „Fakt ist, dass wir uns natürlich Optionen offen lassen müssen und mit vielen Spielern auf diesem Niveau sprechen.“ Als im April der Pressesprecher des auseinanderfallenden Zweitligisten Hertha BSC Berlin in den Medien den Aufsteiger als möglichen neuen Verein von Torben Wosik (51, langjähriger Nationalspieler, war in der Vergangenheit bereits Teil der OTB-Senioren) ins Gespräch brachte, entpuppte sich das erstmal als reine Spekulation.
Die Stars
Klar ist: Der Sprung aus der 3. in die 2. Bundesliga ist ein großer, der letztjährige Drittliga-Nord-Meister TTC Lampertheim ist trotz Verstärkung direkt wieder abgestiegen. In den Spitzenteams stand und steht so mancher Spieler im Kader, der aktuell auch bei den Weltmeisterschaften in Dubai aktiv ist. Der Engländer Tom Jarvis von Mainz 05 hat dort gerade den deutschen Europameister Dang Qiu aus dem Turnier geworfen. Ziel könne auf jeden Fall nur der Klassenerhalt sein, betont Stang.
Der Schritt
Aus dem Meister-Team verstärkt Heye Koepke erstmal den OTB II in der Regionalliga. Philipp Floritz, Valentin Nad Nemedi und Vincent Senkbeil sollen mit in die 2. Liga. „Sie haben sich den Aufstieg verdient und sollen auch spielen. Alle sind heiß auf die Aufgabe, sind sich aber auch bewusst, dass das ein großer Schritt ist“, weiß Stang. Immerhin ändert sich organisatorisch nicht allzu viel, die Anforderungen an die Spiel-Bedingungen sind ähnlich wie in der 3. Liga, der gesamte finanzielle Aufwand ist aber natürlich höher.
Der Stützpunkt
Die größte Herausforderung sieht der Teammanager darum woanders. „Die Leute in die Halle zu bekommen, das ist das Wichtigste – damit der ganze Aufwand auch Sinn macht“, sagt Stang: „Wir haben die Vision, ein Stützpunkt, ein Anker für Tischtennis-Begeisterte nicht nur aus Oldenburg, sondern aus der ganzen Region zu sein. Natürlich ist das auch wichtig in Hinsicht auf die Sponsoren, dass das auch angenommen wird.“ Dafür appelliert Stang an die Fans, nicht nur als Zuschauer in die Halle zu kommen: „Jeder, der Lust hat, Teil dieses Projektes zu werden, ist eingeladen, kleine Aufgaben zu übernehmen, vielleicht rund um den Spieltag. Das müssen ja auch nicht nur Leute aus dem OTB sein.“
(Quelle: NWZ, 21.05.2025)