Im letzten noch ausstehenden Hinrunden-Spiel konnten wir am vergangenen Wochenende den TSV Lunestedt mit 7:3 besiegen und damit unsere weiße Weste wahren. Gegen die kampfstarken Gäste war dafür aber ein hartes Stück Arbeit vonnöten, lange hing der Sieg am seidenen Faden. Den etwa 35 Zuschauern wurde viel Spannung und gutes Tischtennis geboten.
Auf beiden Seiten setzte die Nummer zwei aus: Bei uns spielte Johannes Schnabel für Danilo Toma und bei Lunestedt Björn Oldenstädt für Routinier Elger Neumann.
Zu Beginn lief es für uns nach Wunsch, aus den Doppel gingen wir mit einer 2:0 Führung. Ein ungewohntes Bild ergab sich am Tisch, an dem Valentin Nad Nemedi und Johannes spielten: Gleich drei Linkshänder waren hier aktiv. Lunestedt setzt regelmäßig auf die ungewöhnliche Links-Links-Kombo Martin Gluza/Matti von Harten. Valentin und Johannes hatten die aber in vier Sätzen recht gut im Griff.
Am Nebentisch wurde es bei Andy Römhild/Nicolai Popal gegen Oldenstädt und Anton Depperschmidt im dritten Durchgang etwas knifflig. Vor allem Depperschmidt hatte mit starken Gegentopspins aufgedreht, es drohte der 1:2 Satzrückstand. Andy und Nico setzten sich aber in der Verlängerung durch und brachten danach Durchgang vier souverän nach Hause.
Start nach Maß - so sollte es eigentlich für uns weitergehen, tat es aber nicht...
Valentin war gegen den nach oben aufgerückten von Harten eigentlich deutlich favorisiert, fand aber im Linkshänder-Duell zu oft nicht die richtige Platzierung und machte auch mehr Fehler als gewohnt. Als er im vierten Durchgang dennoch aus einem 4:7 ein 8:7 gemacht hatte, kam anschließend auch noch etwas Pech dazu, was aber nichts daran ändert, dass sein Kontrahent absolut verdient gewann.
Am Nebentisch hatte Andy die Partie gegen Gluza eigentlich gut im Griff. "Wie viele Blockbälle denn noch", fragte sein Gegenüber zwischenzeitlich entnervt. Immer wieder hatte Andy ihn ausgeblockt und durch gute Platzierungen zu Fehlern gezwungen. Nach 2:0 Satzführung sank bei Andy aber das Konzentrations-Level, Gluza kam besser ins Spiel und holte tatsächlich noch den Punkt zum 2:2 Ausgleich.
Nico holte dann gegen Oldenstädt mit einem souveränen Vier-Satz-Sieg die Führung zurück. Immer sicherer wurde unser Routinier im Laufe des Spiels, obwohl er dennoch oft unzufrieden mit eigenem Spiel, Material und kalter Halle wirkte.
Johannes, der von 2018 bis 2020 selber in Lunestedt gespielt hatte, musste dann gegen Depperschmidt ran. Die Partie bot die wohl spektakulärsten Ballwechsel des Tages. Beide gaben sich in Sachen Kampfgeist nichts, und es ging hin und her. Nach verlorenem ersten Satz schien Jo das Spiel im Griff zu haben, doch Depperschmidt steigerte sich noch einmal, holte Satz vier in der Verlängerung und ließ dann Jo im fünften Durchgang keine Chance.
3:3 Zwischenstand. Gerade nach dem guten Start im Doppel hatten wir uns zu diesem Zeitpunkt mehr erhofft, wussten wir doch, dass man unsere Gäste nie abschreiben sollte. Und das bewahrheitete sich dann auch in der zweiten Einzelrunde.
Valentin und Andy sorgten da erstmal mit zwei Vier-Satz-Erfolgen für die vermeintlich beruhigende Führung.
Gegen Gluza punktete Valentin oft schon mit dem Aufschlag oder nach kurzen Rückhand-Duellen. So auch im Vierten, als bei 4:7 Rückstand der Gang in den Entscheidungssatz drohte. Valentin machte sechs schnelle Punkte in Folge zum 10:7. Bezeichnend dann auch der Matchball zum 11:9: Langer Aufschlag in die Rückhand, direkter Punkt.
Auch gegen von Harten glänzte Andy wieder vor allem mit guten Platzierungen. Auch wenn der bewegliche Lunestedter viele Bälle noch er- und umlaufen konnte, ließ Andy sich auch von Rückständen nicht aus der Rhe bringen und hielt im Gegensatz zum ersten Einzel die Konzentration durchgehend hoch. Im vierten Satz half dann auch noch eine Serie von Netzbällen, der Widerstand von Hartens war gebrochen.
Nicht allerdings der der Gäste. Unten ging es wieder sehr knapp zu und der Sieg geriet noch einmal ernsthaft in Gefahr.
Zwar gewann Nico den ersten Satz ganz sicher gegen Depperschmidt. Der allerdings stellte sich immer besser auf die kurzen Noppen-Blocks ein, griff diese mutig an und ließ Nico zu selten erkennen, wo denn der Angriffsball landen würde. So gingen die Sätze zwei und drei deutlich verloren und im vierten lag Nico dann auch mit 6:10 zurück und hatte vier Matchbälle gegen sich. Zum gleichen Zeitpunkt hatte Johannes gerade den 1:2 Satzrückstand hinnehmen müssen, es drohte also tatsächlich der erste Punktverlust der Saison.
Doch Nico änderte seine Taktik, ging nun mehr Risiko und spielte vor allem seine Noppen-Bälle mit deutlich mehr Druck. So schaffte er es, dass Deppershmidt sich nicht mehr zu seinen Angriffsbällen stellen konnte, Nico wehrte die vier Matchbälle ab und gewann den Satz noch 13:11. Depperschmidt Widerstand war noch nicht gebrochen, im Entscheidungsdurchgang lag Nico beim Wechsel mit 4:5 hinten, sorgte dann aber mit einem 11:7 Erfolg für Erleichterung bei uns.
Die war auch bei Johannes zu verspüren. Gegen Oldenstädt hatte er den ersten Satz ganz souverän dominiert, immer wieder trieb er ihn mit viel Druck weit weg vom Tisch. Allerding wurde sein Gegenüber immer stärker, zu oft traf nun der lang-armige Lunestedter die Gegentopspins aus der tiefen Vorhand. Jo wirkte angespannt, haderte viel und machte zu viele Fehler. Nach 1:2 Rückstand berappelte er sich aber wieder. Auch der Spielverlauf am Nebentisch schien Wirkung zu zeigen. Johannes wurde immer lockerer und fand wieder besser zu seinem Spiel. Oldenstädt dagegen konnte sein hohes Niveau aus den Sätzen zwei und drei nicht ganz halten. Und so machte Johannes dann doch noch den Punkt zum 7:3 Endstand
Klingt beim bloßen Blick auf das Ergebnis deutlich, ist bei 26:18 Sätzen und jeweils zwei gewonnen Fünfsatz-Spielen sicherlich auch nicht unverdient. Aber unsere Gäste waren in der Schlussphase dicht dran am Unentschieden und überzeugten mit großem Kampfgeist.
Aber auch wir können sehr zufrieden sein, gegen einen unbequemen Gegner auch kritische Situationen überstanden und uns am am Ende durchgesetzt zu haben. Neben den zwei Punkten können solche Spiele auch ganz wichtig für die nächsten Aufgaben sein.
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