Das Ambiente in der Arena in Nürnberg war noch einal ein ganz anderes, als Mathis es bei bisherigen Veranstaltungen kennengelernt hatte. Beide Turniertage waren mit 2600 Zuschauern ausverkauft, und auch in den früheren Turnier-Stunden war die Halle schon sehr gut besucht.
Wie stark das 32köpfige Teilnehmerfeld war, zeigte sich schon beim Training am Freitag. Da spielte Mathis sich auch mal zusammen am gleichen Tisch ein wie Kilian Orth oder Fan Bo Meng, nebenan waren dann Benedikt Duda und Ricardo Walther aktiv.
Das Los bescherte Mathis im Einzel Kirill Faddev vom Zweitliga-Zweiten Borussia Dortmund. "Einerseits wäre es natürlich auch toll gewesen, gegen einen der ganz großen Namen anzutreten, andererseits war es aber auch super, dass man zumindest eine klitzekleine Chance haben könnte", erklärte Mathis, warum er mit jedem Gegner zufrieden gewesen wäre. Fadeev war allerdings auch schon ein ganz schöner Brocken, die Nummer 28 der Deutschen Rangliste kommt auf 2287 TTR-Punkte, 177 mehr als Mathis. Der hielt trotzdem ordentlich mit und glich nach dem 9:11 im ersten Satz sogar durch ein 11:8 aus. Die Durchgänge drei und vier gingen dann allerdings 6:11 und 7:11 verloren. Im fünften Durchgang erspielte Mathis sich eine 10:8 Führung. Die beiden Satzbälle wehrte Fadeev aber durch direkte Aufschlagpunkte ab. Mit dem starken Service des Linkshänders hatte Mathis im ganzen Spiel seine Probleme. 11:13 ging der Satz am Ende verloren, aber immerhin: Zum 11:11 Ausgleich spielte Mathis einen tollen paralellen Vorhand-Topspin. An den meisten Tischen wurde nicht mehr gespielt, so dass die Zuschauer diesen fast alle registrierten und es großen Applaus für Mathis gab.
Im Mixed spiele unser Youngster mit Maja Kloke vom Regionalligisten ASC Göttingen. Die beiden harmonierten gar nicht schlecht, aber hier waren es die großen Namen, gegen die sie antreten mussten und letztendlich keine Chance hatten. 0:3 verloren die beiden gegen Cedric Meissner vom Zweitliga-Meister Bad Homburg und Yuan Wan vom Erstligisten TTC Weinheim. Den beiden gelang am Ende auch die Titelverteidigung im Mixed - dagegen kann man auch mal verlieren.
Im Doppel spielte Mathis mit seinem Gegner aus dem verlorenen Landesmeisterschafts-Finale, Patrick Decker vom Drittligisten Borsum. "Er hat ja doch ein spezielles Spiel, das hat Spaß gemacht", fand Mathis. Tatsächlich gewannen die beiden Niedersachsen in der ersten Runde, die gleichzeitig schon das Achtelfinale war, 3:1 gegen Lukas Bosbach (Velbert 3. Bundesliga) und Marius Henninger (Fehlheim, Regionalliga). "Da haben wir uns auch mit etwas Glück ein wenig durchgemogelt", fand Mathis selbstkritisch. Die Auslosung hatte es eigentlich gut mit ihm und Decker gemeint. Natürlich waren die beiden im Viertelfinale Außenseiter, aber Daniel Rinderer vom Zweitligisten Passau und Tom Schweiger vom Drittiligsten Bayern München erschienen zumindest noch als irgendwie schlagbar, wenn alles ideal laufen sollte. Und im Halbfinale hätten dann ganz Große, Dang Qui und Benedikt Duda gewartet, die in Nürnberg in sechsten Titel in Serie feiern konnten. Doch es lief leider nicht ideal, sowohl Mathis als auch sein Doppelpartner spielten nicht am Limit. Immer wieder schlichen sich Fehler ein, die man auf diesem Niveau nicht erlauben kann, wenn man favorisierte Gegner ausschalten möchte. 9:11, 9:11 und 3:11 hieß es am Ende. Dennoch einfach eine tolle Erfahrung für Mathis bei seinem bsiherigen Karriere-Höhepunkt.
Alle Spiele können auch auf sportdeutschland.tv kostenlos im re-live angesehen werden, hier geht es zu den Einsätzen von Mathis:
Einzel gegen Fadeev, ab ca Stunde 5:20
Doppel Achtelfinale, ab ca Stunde 1:30
Doppel Viertelfinale, ab ca Stunde 8:00
Mixed, 1. Spiel ab ca 0:15