Wandern mit Corona-Einschränkungen
Unser Wohlbefinden hängt zu großen Teilen von ausreichender Bewegung ab. Stoffwechsel, Kraftgewinn, Ausdauer, Beweglichkeit – Bewegung an frischer Luft tut einfach gut. Und in Zeiten des Virus von SARS-Cov 2 brauchen wir uns an der frischen Luft keine Gedanken über eine schädliche Konzentration von Aerosolen zu machen, denn die werden vom Wind auseinandergeweht, so die Virologen.
Wandern ist Gesundheitssport, auch und gerade in Zeiten der Pandemie.
Die Wanderabteilung hat zum Stichtag 31.12.2020 123 Mitglieder, davon 99 aktiv, 24 inaktiv. 50 Mitglieder wandern beim WGC, 46 bei den Sonntagswanderern und 11 bei den Seniorenwanderern.
„Nur wo du zu Fuß hingegangen bist, bist du auch wirklich gewesen“, so Johann Wolfgang von Goethe. Schauen wir uns das Wanderjahr 2020 an, blicken wir auf geplante 52 Wanderungen (ohne Seniorenwandergruppe) zurück. Wegen des Lockdowns im März, April und Mai und des Teil-Lockdowns im November und Dezember sowie des damit verbundenen Verbotes von Gruppenwanderungen konnten lediglich 33 Wanderungen durchgeführt werden. Auch in diesem Jahr spielte das Wetter wieder einmal hervorragend mit. Wir hatten viel Sonnenschein und wenig Niederschlag bei unseren Touren.
Sonntagswanderer
Wie in den vergangenen Jahren auch, trafen sich die Sonntagswanderer auf dem OTB Parkplatz am Haarenufer zu ihren Wanderungen in die Umgebung. Regelmäßig nahmen 20 bis 30 Wanderer an den Wanderungen teil. Im Wanderjahr 2020 waren insgesamt 26 Wanderungen geplant, durchgeführt wurden wegen der Pandemie lediglich 16 Wanderungen. Ab März bis zum 18. Juli ruhten alle Gruppenaktivitäten, nach dem Wiederbeginn der Gruppenwanderungen am 19. Juli erfolgte dann ab November bis Ende Dezember erneut eine Wanderpause aufgrund der vom Land verhängten Kontaktregeln. Die kleine Kulturwanderung musste wegen des Lockdowns leider ebenfalls abgesagt werden. Zum Glück konnte die Wanderreise nach Damme stattfinden.
Sehr gut war auch in diesem Jahr das Interesse an dieser Wanderreise der Wanderabteilung, die traditionell von der Sonntagswandergruppe organisiert wurde und zum 45. Mal stattfand. Dreißig WanderfreundInnen nahmen teil. Ein herzlicher Dank für die Vorbereitung und Organisation dieser Fahrt geht an Bettina von Alten, Anne Dobrat, Klas Krüger und Hille und Hans-Martin Schutte. Die Reise führte diesmal vom 02. – 06. September nach Damme. Die Teilnehmer erlebten diese kleine gepflegte Stadt sehr intensiv. Wissenswertes über die Stadt und seine Geschichte wurde durch einen örtlichen Führer nahegebracht. Die Teilnehmer durchwanderten die Umgebung, teils mit örtlicher Führung, teils führten Mitglieder des Leitungsteams. Sowohl gemeinsame als auch unterschiedliche Ziele waren für die drei Wandergruppen (Langlöper, Kurzpedder, Spaziergänger) vorgesehen.
Bedingt durch die kurze Anfahrt wurde noch am Anreisetag eine erste Wanderung in das Bexaddetal unternommen. Der Weg verlief durch die nach der Saaleeiszeit gebildete Endmoränenlandschaft der Dammer Berge, deren höchste Erhebung 146 m beträgt. In den folgenden Tagen wurde auf den Spuren des ehemaligen Erzbergbaus gewandert, außerdem ging es zum Dümmer, der ca. zweieinhalb Mal so groß wie das Zwischenahner Meer ist, aber nur durchschnittlich 1,40 m tief.
Interessante Vorträge von Eckhard Grotelüschen über den Erzbergbau in Damme sowie Hans-Martin Schutte über die wechselvolle Geschichte des Münsterlandes und dessen Zugehörigkeit erst zum Fürstbistum Münster und später zum Großherzogtum Oldenburg bereiteten die Teilnehmer auf die Wanderungen vor und rundeten sie ab.
Mit einem gemeinsamen Mittagessen im Klosterhotel Damme wurde dann die Heimfahrt nach Oldenburg eingeleitet, wo am späten Nachmittag eine kurzweilige Reise ihr Ende fand.
Ein ausführlicher Bericht von Eva-Maria Fischer ist in OTB-Mitteilungen Nr.4/2020 erschienen.
Die geplante Kulturwanderung fiel leider in die Zeit des Lockdowns und musste abgesagt werden.
Der neue Wanderplan für 2021 ist inzwischen von den Wanderfreunden Anne Dobrat und Dieter Mielenz zusammengestellt worden. Für das traditionelle mittägliche Eintopfessen in den Zielgasthöfen sorgt wieder Gerda Salomon, der an dieser Stelle besonders gedankt wird.
Im Winterhalbjahr (von Oktober bis März) fand – wie in den Vorjahren auch – das beliebte Wanderliedersingen statt. Helga Dalenbrok gilt dafür besonderer Dank.
Seniorenwandergruppe
Die Organisation der Seniorengruppe erfolgte – wie in den Vorjahren - durch Peter Holl und Hajo Gerdes. Die noch Aktiven der Seniorengruppe wurden durch einige WGC – Wanderer ergänzt. Die Gruppe – regelmäßig zwischen 5 bis 7 Teilnehmer stark - trifft sich weiterhin jeden Dienstag um 14 Uhr, um einen gemeinsamen Kaffee - Spaziergang im Eversten Holz zu unternehmen.. Mit einem gemeinsamen Kaffee-Trinken im Cafe Cantuccini in der Meinardusstr. endet der Spaziernachmittag. Nach dem ersten Lockdown haben die Seniorenwanderer ihre Aktivitäten vorübergehend eingestellt. Auch die Seniorenwanderer nehmen das Kontaktverbot und den Gesundheitsschutz sehr ernst.
Weitgehclub (WGC)
Der nunmehr seit 72 Jahren bestehende Weitgehclub (WGC) wollte im Jahr 26 Wanderungen durchführen, konnte wegen der gesetzlichen Auflagen aber lediglich zu 17 Wanderungen tatsächlich starten. Der Chronik nach waren es die Wanderungen 1.800 bis 1.816. Jeden zweiten Dienstag wurde im Umkreis von Oldenburg gewandert – die Langlöper um 8.00 Uhr, die Middelpetter um 9.00 Uhr und die Kurztreter um 9.30 Uhr. Treffpunkt war immer eine Gaststätte/ein Restaurant. Von dort ging es dann unter der Leitung der jeweiligen Wanderführer auf einen Rundwanderkurs von 20 km/15 km/10 bzw. 5 km. Um 12.30 Uhr trafen sich die Gruppen wieder zum gemeinsamen Mittagessen, jedenfalls bis der Lockdown auch das gemeinsame Mittagessen unmöglich machte. Nach Wiederaufnahme der Wanderungen ab 09. Juni wurde in den Wandergruppen improvisiert. Einzelne Gruppen suchten sich Restaurants mit Außengastronomie, damit unter freiem Himmel sorglos mit dem nötigen Abstand doch noch gemeinsam gegessen werden konnte. Ab November bis zum Ende des Jahres wurden die Gruppenwanderungen erneut eingestellt, da die Kontaktregeln ein Wandern in Gruppen nicht mehr zuließen.
Wie gewohnt sorgte Heiko Dinklage dafür, dass wir unseren erwanderten Appetit mit kleinen Gerichten und leckeren Desserts decken konnten. Nachmittags ließen einige Unentwegte den Wandertag mit einer kurzen Wanderung von 5 bis 6 km ausklingen. Das stellten wir dann ab 17. März ein, da sich die einzelnen Gruppen nicht mehr zum gemeinsamen Essen treffen konnten.
Die „Kleine Kulturwanderung“, die uns unter Leitung von Folker von Hagen zur Uni Vechta und zur dortigen evangelischen Kirche, die zugleich Kirche des Frauengefängnisses ist, führen sollte, mussten wir leider ebenfalls absagen. Aber aufgeschoben ist ja nicht aufgehoben.
Die Generalversammlung – erstmals gehalten von unserem neuen Vortreter Berndt Wozniak – mit dem anschließenden gemeinsamen Grünkohlessen war wieder ein Höhepunkt des Wanderjahres. Unser zum Ehrenvortreter ernannter Dieter Finck ließ es sich nicht nehmen, in seinem detaillierten Statistikbericht die Jahreswanderleistungen zu würdigen.
Der amtierende Kohlkönig Hans-Jürgen der I. (Eßer) überreichte dann die Würde an Jochen I. Schuler. Mit einfühlsamer Gitarrenmusik gedachten dann Jochen Schuler und Rudi Falk dem kurz zuvor verstorbenen Wanderbruder Dieter Hundt.
Traditionskohlfahrt
An der Traditionskohlfahrt des OTB, die am 02.02.20. zum 150. Mal stattfand, nahmen einige Wanderfreunde teil. Die Wanderung führte diesmal vom Diekert´s - OTB-Tennisheim - in den Wildenloh und zurück. Unser Wanderbruder Berndt Wozniak nahm aus der Hand des bisherigen Kohlkönigs Jochen Steffen die Königswürde entgegen. Ihm zur Seite steht Katja Leinau aus der Tanzabteilung als Königin.
Ehrungen
Die Ehrungen durch den Vorstand im Rahmen einer gemeinsamen Feierstunde sind in diesem Jahr Corona - bedingt entfallen. Innerhalb der Wanderabteilung wurden besonders geehrt:
Folker von Hagen und Heiko Wohlers für 4.000 km und Berndt Wozniak für erwanderte 3.000 km. Hier noch einmal ein herzlicher Glückwunsch für diese Wanderleistung.
Erwähnenswert sind folgende runde Geburtstage, die Mitglieder unserer Wanderabteilung im vergangenen Wanderjahr vollendet haben:
80 Jahre: Angelis, Gregor, Benning, Heinz, Boeneß, Ellen, Dinklage, Heiko, Hanke, Gudrun, Hauck, Heide, Meiners, Heinrich, Schuler, Jochen, Tykiel, Rudolf, Vollmers, Edelgard, Wohlers, Heiko, Wrede, Jörn
90 Jahre: Niedrig, Joachim, Niemann, Edith
Besonders hervorheben möchte ich auch in diesem Jahr alle WanderInnen, die im vergangenen Jahr älter als 90 Jahre wurden:
Rudolf Dohrmann (96), Edith Hedden (92), Hans Hemmen (97), Paul Hey (100), Ilse Kristin (97), Annemarie Krull (95), Hermann Rudolph (95), Marga Süykers (95)
Unsere herzlichen Glückwünsche zur Vollendung dieser hohen Geburtstage.
Zu unserem Leben - auch zu einem Wanderleben - gehören Abschiede!
Wir Wanderer haben auch im vergangenen Jahr langjährige Wanderfreunde verloren!
Zusammen mit den Angehörigen betrauern wir den Tod von
Otto Keune im März im Alter von 97 Jahren
Kurt Ames im Juli im Alter von 82 Jahren
Fritz Lehmann im August im Alter von 85 Jahren
Gisela Ahlring im August im Alter von 96 Jahren
Horst Barelmann im Oktober im Alter von 80 Jahren
Richard Witkowski im Oktober im Alter von 85 Jahren
Viele aus unserem Kreis erinnern sich an die gemeinsamen Wanderungen mit den Verstorbenen und werden sie in guter Erinnerung behalten.
Aus gesundheitlichen- und Altersgründen musste sich Hermann Rudolf aus unserer Wanderrunde verabschieden.
Alle Aktivitäten der Wandergruppen ließen sich nur durchführen, weil engagierte Mitglieder der Abteilung sich eingesetzt und so die große Vielfalt an Veranstaltungen möglich gemacht haben.
Zu Schluss möchte ich in besonderem Maße Dank sagen
den Leitern der Seniorenwandergruppe, Peter Holl und Hajo Gerdes,
den Leitern der Sonntagswandergruppe, Ulrike und Holger von der Heide
dem Vortreter des Weitgehclubs, Berndt Wozniak
Durch Eure selbständige Arbeit in Euren Gruppen habt Ihr meine Arbeit als Abteilungsleiter sehr leicht gemacht. Dafür ein herzliches „Dankeschön“!
Zugleich möchte ich es aber nicht versäumen, auch den Wanderführerinnen und Wanderführern sowie allen, die sich in der Wanderabteilung aktiv durch Übernahme von Sonderaufgaben betätigt haben, sei es durch das Schreiben von Protokollen, Beiträgen und Berichten, das Fortführen der Chronik des WGC, das Pflegen des Internetauftrittes und unseres Archivs, das Absprechen der Mittagsmahlzeiten mit den Lokalbetreibern, das Vortragen von Geschichten und Gedichten, beim Singen im Winterhalbjahr sowie den Besuch bei erkrankten oder zu ehrenden Wanderinnen und Wanderern unserer Abteilung ganz besonders zu danken.
All diesen fleißigen Helfern ist bewusst, dass unser OTB kein Dienstleistungsbetrieb ist, sondern ein Sportverein, in dem ein kameradschaftliches und helfendes Miteinander zum Gelingen einer jeden Wanderung oder anderer Veranstaltungen selbstverständlich ist.
Berndt Wozniak