Aktuelles aus dem OTB
Fußball beim OTB? - Tischkicker erweitert Vereinsangebot unter Coronabedingungen
Lukas Pistolas (li.), Marktmanager famila XXL Oldenburg-Wechloy, übergibt OTB-Geschäftsführer Frank Kunert einen Fußballkicker zur Ausweitung des Indivudualsportangebotes in der OTB-Sporthalle Haarenesch
Seit dem 1. November 2020 ist es den Sportvereinen untersagt Trainingsangebote vorzuhalten. Unter Einhaltung der Coronaauflagen und entsprechender Hygienekonzepte war und ist es jedoch erlaubt, in privaten Sportanlagen Individualsport zu betreiben, d.h. alleine, zu zwei oder mit Personen des eigenen Hausstandes. Diese Möglichkeit hat der Oldenburger Turnerbund (OTB) nicht nur seiner Tennisabteilung ermöglicht, die im Jahr 2020 den Mitgliederanteil um mehr als 10% steigern konnte. Auch sein Gesundheitsstudio öffnet der Verein hierfür täglich, letztlich sind die Mitglieder im Grunde im Rahmen ihrer Mitgliedschaft auch Miteigentümer der Sporträume. So haben jeweils zwei Mitglieder die Möglichkeit in 60-Minuten-Einheiten ihr Trainingspensum zu absolvieren. Durch entsprechende Pausen zwischen den Buchungseinheiten werden Kontakte zu anderen Studiobesuchern vermieden.
Besonders begeistert sind die OTB-Mitglieder jedoch von der Bereitstellung der Sporthallen. Hier besteht unter den Bedingungen für Individualsport die Möglichkeit u.a. Tischtennis, Badminton, Basketball und Volleyball zu spielen. Familien mit Kleinkindern haben darüber hinaus die Möglichkeit zwei Bewegungslandschaften zu nutzen. Für Gerätturner*innen stehen samstags bis montags ebenfalls Aufbauten für das Individualtraining zur Verfügung. Damit trotzt der Verein der derzeitigen Kälte, Dunkelheit und Nässe sowie der Langeweile in häuslicher Isolation. "Wer sich auf diese Weise sportlich betätigt, vermeidet bestimmt Kontakte mit erhöhtem Infektionsrisiko", ist sich Vereinsgeschäftsführer Frank Kunert sicher. Er schätzt, dass mit den Individualsportangeboten wöchentlich rund 1500 Mitglieder erreicht werden, was mehr als einem Drittel der Gesamtmitgliederzahl entspricht. Weitere Mitglieder erreicht der OTB zz. mit digitalen Angeboten wie z.B. Video(live)training.
Kommentare wie von Monika Wegener sind dabei zz. im Verein an der Tagesordnung: "Ganz vielen Dank für dieses tolle Angebot! Ich habe in den vergangenen Wochen mit unserem 18-jährigen Sohn, meinem Mann und auch mit unserer 16-jährigen Tochter regelmäßig Badminton gespielt, obwohl wir dies alle seit vielen Jahren nicht mehr gemacht hatten. Das ist eine schöne Gemeinsamkeit in diesen Wochen geworden, die wir ohne Corona und die einfallsreiche Lösung des OTB wohl nicht erlebt hätten."
Beigeistert vom Engagement des OTB ist auch Lukas Pistolas, Marktmanager im famila XXL Oldenburg-Wechloy . "Wir engagieren uns gerne im sozialen Bereich, vor allem wenn wir damit außergewöhnliche Ideen unterstützen können." Familia spendete dem OTB einen Fußballkicker, damit der Verin sein Angebot im Bereich Individualsport erweitern kann. Ab Dienstag, 26. Januar, können sich OTB-Mitglieder in einem Raum der OTB-Sporthalle Haarenesch daran ebenfalls nach vorheriger Buchung 60 Minuten "austoben". Damit zählt Fußball, zumindest vorübergehend, wieder* zum OTB-Angebot. Natürlich nur mit Mund-Nasen-Schutz und anschließender Reinigung der Kontaktflächen. -> https://www.oldenburger-turnerbund.de -> Individualsport
Hier könnt ihr die Kickereinweihung durch Christin Acquistapace (li.) und Nane Emme, Sport- und Fitnesskauffrauen des Oldenburger Turnerbundes, sehen.
* Der Oldenburger Turnerbund unterhielt von 1919 bis 1923 eine Fußballabteilung
JUBILÄUM - Vor 150 Jahren lud der Oldenburger TB zur ersten Kohlfahrt ein

Gut behütet: In früheren Zeiten gingen die Herren anständige gekleidet auf Kohlfahrt. BILD: NWZ-archiv
Eigentlich wären sie gerade unterwegs: die Grünkohltour-Gruppen. Und sie hätten mehr zu feiern als sonst. Vor genau 150 Jahren fand die erste Kohlfahrt statt.
Es fehlt etwas auf den beliebten Spazier- und Wanderwegen: Es fehlen die Bollerwagen, die Menschengruppen mit Schnapsgläsern um den Hals, die Erwachsenen, die bei albernen Spielen wieder zum Kind werden. Und natürlich fehlt das bierselige Aufwärmprogramm in den Traditionsgaststätten. Es fehlen die Grünkohltouren.
Dabei ist dieser 15. Januar ein besonderer Tag. Denn vor 150 Jahren, im Jahr 1871, startete der Oldenburger Turnerbund (OTB) zu seiner ersten Winterturnfahrt. Sie gilt als Ursprung der Oldenburger Kohlfahrttradition. So heißt es in der Vereinschronik: „Bei leichtem Frost und hellem Sonnenschein gelangte man im dreistündigem Marsche über Metjendorf nach Wiefelstede, wo bei dem biederen Wirte Zur Brügge das Mittagsmahl bereitet war, bestehend aus dem oldenburgischen Nationalgericht: brauner Kohl mit Pinkel, Wurst, Schweinefleisch und Bratkartoffeln.“
Fahrt für Wohlhabende
Es gibt weitere Berichte von Kohlfahrten aus dem 19. Jahrhundert. So beschreibt der Sattlermeister H. A. Spieske beispielsweise in seinen „Erinnerungen eines alten Oldenburgers“ bereits für 1874 die ersten Kohlfahrten in Oldenburg. Diese waren zunächst nur den Adeligen und Wohlhabenden vorbehalten, führt er darin aus.
„Nichts ging indessen für wohlhabende Bürger über die Lust einer Schlittenfahrt im Winter“, heißt es bei Spieske, und: „Unser guter Herzog Peter Friedrich Ludwig machte dann auch das Vergnügen mit ...“ Hielt der Frost länger an, verabredeten sich die Honoratioren zu einer Partie aufs Land und meldeten sich für den folgenden Tag zu einem „langen Kohl“ an.
Ausführlich beschreibt Spieske, wie rustikal damals die Gäste „in dem nach Bauernmanier aufgeputzten Hause“ empfangen wurden: „In der Mitte des Hauses waren lange Bretter auf Böcke und Schrägen gelegt, mit weißen Tischtüchern bedeckt; die Ehrenplätze wurden aus gefüllten Kornsäcken, drei aufeinander, gebildet; die Hausmannsfrau hatte den Kohltopf mit Schinken, halbem Schweinskopf und Mettwurst zu Feuer gebracht.
„Tüchtig eingehauen“
Dann wurden die Gäste in die Stube geführt, wo schon eine Kanne mit heißer Milch für die Damen und eine Flasche mit deutschem Kornbranntwein für die Herren bereit stand ... Dann ward tüchtig eingehauen (heute würden wir ,reingehauen‘ sagen), der Bierkrug fehlte auch nicht, ... Dann ging die Fahrt im Jubel wieder zur Stadt zurück und noch lange wurde von solcher Kohlpartie gesprochen.“
Wie gesagt: die Kohltouren fehlen. Aber der nächste Grünkohlwinter kommt bestimmt. An diesem Freitag startet die Oldenburg Tourismus und Marketing (OTM) die Instagram-Challenge „Nich‘ lang schnacken, Foto auspacken! Wir feiern #150jahrekohlfahrt“. Bis zum 31. Januar ruft der OTM-Instagram-Kanal @echt.oldenburg dazu auf, Bilder von früheren Kohlfahrten mit dem Hashtag #150jahrekohlfahrt zu posten. Wenn 150 Fotos zusammenkommen, spendet die OTM mit Unterstützung der Fleischerei Meerpohl 150 Grünkohl-Mahlzeiten an die Oldenburger Tafel. (Quelle: NWZ, 15.01.2021)
Totengedenken gegen das Vergessen – Erinnern an in Kriegen gefallene OTBer
Anlässlich des 100. Vereinsjubiläums wurde erstmalig am Volkstrauertrag 1959 mit einer Gedenktafel in der OTB-Sporthalle Haarenufer an die Opfer des 2. Weltkrieges erinnert.
Seitdem versammelten sich dort jährlich am Freitag vor dem Totensonntag Mitglieder des Oldenburger Turnerbundes zum Gedenken und gegen das Vergessen zu einer Kranzniederlegung. Coronabedingt musste auch diese Veranstaltung im Jahr 2020 ausfallen. Die OTB-Mitglieder sind jedoch aufgerufen, im Stillen derer zu gedenken, die in Folge der Kriege nicht mehr am Vereinsleben teilnehmen konnten.
Der Wert der Vereinsgemeinschaft zeigt sich gerade heute, wo die sozialen Kontakte virusbedingt auf ein Minimum zu reduzieren sind und ein Vereinsleben durch direkte Begegnungen praktisch nicht möglich ist. Gleichzeitig wird deutlich, dass das menschliche Leben Bedrohungen erfahren kann, denen man mit gemeinschaftlichem Handeln begegnen muss.
Als äußeres Zeichen des Gedenkens erfolgte die Kranzniederlegung auch in diesem Jahr, jedoch in aller Stille und ohne Teilnehmer*innen.
Die zwei weiteren Gedenktafeln erinnern an folgende Ereignisse:
An den Deutsch-Französischen Krieg (1870/71), an dem 32 Turner teilnahmen, von denen acht nicht wieder zurückkehrten. Er war der Ausgangspunkt für die Begründung des deutschen Kaiserreiches.
Seit Februar 1923 erinnert eine Gedenktafel an weitere 48 im Ersten Weltkrieg gefallene Turnkameraden. Sie verloren ihr Leben im Krieg von 1914- 1918, der das Ende der Monarchie und die Begründung der Republik brachte.