Aktuelles aus dem OTB

22.05.2024

Wanderer auf "Kleiner Kulturfahrt" in Ostfriesland

Besuch der historischen Orgeln in Leer und Petkum, Kloster Ihlow intensiv erleben

Vor dem Maibaum auf dem Orts- und Kirchplatz von Petkum

31 erlebnishungrige Wanderer bestiegen den Bus, um die von Kurt Müller-Meinhard und Sigi Fröhlich vorbereitete Sitz- oder besser Kulturwanderung anzutreten ! Bei bestem Wanderwetter stimmte Sigi uns auf der Fahrt schon auf das erste Ziel ein: die Lutherkirche in Leer.

Im Zuge der Reformation wurde ein protestantischer Pfarrer in Leer bereits 1524 berufen. Er führte die reformatorische Lehre ein, so dass die Minderheit der Lutheraner bis 1675 auf ihre Kirche warten musste: die im Barockstil zunächst als Hallenkirche erbaute und später mehrfach erweiterte Lutherkirche. Wir wurden dort sehr freundlich empfangen vom Kirchenmusikdirektor Herrn Johannes Geßner, der uns einiges über die Baugeschichte und insbesondere natürlich über die Orgel erzählte. Die erste Orgel von Arp Schnitger wurde später verkauft, es gab einige Wechsel, bis die jetzige Orgel von dem renommierten Orgelbauer Jürgen Ahrend im Jahre 2002 eingebaut wurde. Der Rokoko-Prospekt aus dem Ende des 18. Jahrhunderts ist noch erhalten. Herr Geßner erläutert, wie sich der wandelnde Zeitgeist auf die Auslegung und Konstruktion von Orgeln auswirkt. Zur Demonstration spielte er uns drei sehr verschiedene Stücke vor, von Barock bis Jazz. In der prächtig ausgestatteten Kirche selbst gibt es sonst noch recht viel zu sehen, aber das muss einem späteren Besuch vorbehalten bleiben – wir müssen weiter.

Unser nächstes Ziel ist die St.Antoniuskirche in Petkum.. Diese lutherische Kirche wirkt in ihrer Schlichtheit eher wie ein reformiertes Gotteshaus. Auch die Orgel ist viel kleiner, dafür aber viel älter, 1698 von dem angesehenen Orgelbauer Valentin Grotian erbaut. Zuletzt wurde sie 2021 restauriert, wobei frühere „Verhunzungen“ beseitigt wurden. Herr Geßner erläutert uns einige orgeltechnische Besonderheiten, erklärt die „mitteltönige Stimmung“ und führt uns den Spieltisch mit seinem ganz speziellen Manuale vor. Auch hier können wir die Orgel im Spiel in verschiedenen Varianten erleben.

Wir fahren weiter zunächst nach Ihlowerfehn, zum Restaurant Aqua Ihlow, wo ein üppiges Mahl auf uns wartet : Scalloppine alla Valdostana, das sind drei dicke Schweinefilet-Medaillons, umwickelt mit Parmaschinken, dazu leckere Soße und knusprige Chips-Kartoffeln. Zum Nachtisch dann Tiramisu. Die Fülle konnten nicht alle bewältigen, aber geschmeckt hat es allen !

weiter liegt die bekannte Klosterstätte Ihlow. Vom Parkplatz aus führt uns ein kurzer Spaziergang entlang eines alleeartigen, grün besäumten Weges zur „Imagination“, der Stahl-Holz-Konstruktion, die die Dimensionen der früheren Klosterkirche ermessen lassen soll. Herr Jürgens, der Gästeführer, erzählt uns die Geschichte des Klosters. Wir erfahren, dass es 1228, also vor fast 800 Jahren, von den Zisterziensern gegründet worden war, als eines von insgesamt 28 Klöstern in Ostfriesland ! Damals war es das größte Gotteshaus zwischen Bremen und Groningen ! Die Zisterzienser machten das damals noch recht unwirtliche und vor allem nasse Ostfriesland urbar. Die Landwirtschaft war eine ihrer Haupttätigkeiten, so dass auch ein bedeutender Landbesitz entstand. Außerdem war das Kloster von politischer Bedeutung, insbesondere in den Zeiten der sog. Friesischen Freiheit der Sieben Seelande. Im Zuge der Reformation wurde das Kloster 1529 von dem ostfriesischen Grafen zerstört, der die günstige Gelegenheit wahrnahm und sich der Ländereien bemächtigte. Eine Jagdresidenz entstand, die später von den Preußen abgerissen wurde, und das Areal geriet fast in Vergessenheit. Erst vor rund 20 Jahren hat man diese Rekonstruktion der alten Klosterkirche erbaut. Grüne Efeuwände stellen die äußeren Konturen dar, die Rekonstruktion der mächtigen Pfeiler und die himmelstürmende Konstruktion aus Holz und Stahl sollen einen Eindruck von der früheren Großartigkeit vermitteln.

Schlussendlich ging es noch in ein Untergeschoss, welches entgegen dem ersten Eindruck nicht einer ehemaligen Krypta entspricht (die gab es nämlich nicht), sondern in dem archäologische Funde aufbewahrt und die Geschichte des Klosters mit Bezug auf die gesamtgeschichtlichen Zusammenhänge dargestellt werden. An einem ein künstlerisch gestalteten Holzaltar finden auch Gottesdienste, Andachten und Lesungen statt.

Die Führung war langdauernd und durchaus anspruchsvoll, so dass wir alle froh waren, als wir uns im Klostercafé niederlassen und eine schöne Tasse Ostfriesentee mit Kuchen genießen konnten. (Nur ein paar Hartleibige bestanden auf Kaffee …)

Die Zeit war wie im Fluge vergangen, so dass wir uns auf den Rückweg in unserem Bus machten und unter teils munteren Gesprächen, teils leicht entschlummernd erst gegen 18.15 wieder an unserem Ausgangspunkt eintrafen.

Ein großer Dank geht an Kurt und Sigi, die die Idee zu diesem wunderbaren Ausflug hatten und ihn auch so sehr gut organisierten ! Es war sehr lohnenswert und sicher für den einen oder anderen eine Anregung, die besuchten Stätten und überhaupt Ostfriesland später erneut zu besuchen.

 

Hermann Klasen

17.05.2024

Zwei OTB-er „Ehrenamtliche des Jahres“ 2024: „Pepe“ Nast und Sebastian Brunnert

Foto: Pepe Nast als Hallensprecher beim Basketball

Die NWZ hat auch in diesem Jahr die Aktion „Ehrenamt“ über Leser-Voting und eine Jury durchgeführt. Zwei OTB-er – zwei Basketballer – haben im Kreis der Geehrten die Auszeichnung „Ehrenamtlicher des Jahres 2024 in Oldenburg“ erhalten: „Reinhard „Pepe“ Nast und Sebastian Brunnert – eine Auszeichnung quer durch die Gesellschaft mit hohem Stellenwert, Herzlichen Glückwunsch!

„Pepe“ Nast, heute 66 Jahre alt, blickt auf eine 45-jährige Karriere als Hallensprecher in der Basketball-Bundesliga zurück, ehrenamtlich, zuverlässig, fachkundig, feinfühlig immer mit den richtigen Worten, früher in der Haarenuferhalle, heute vor 6.200 Zuschauern in der EWE-Arena bei den EWE Baskets in der Bundesliga mit TV-Live-Übertragungen. Er ist in Oldenburg und bundesweit hoch anerkannt. Darüber hinaus engagiert er sich seit Jahren stark im sozialen Bereich im Kreis der Basketball-Oldies, wenn diese Unterstützung benötigen. Hier ist Pepe stets umsichtig hilfreich und aufmunternd zur Stelle.

Sebastian Brunnert, heute 65 Jahre, früher Basketball-Bundesliga- und Nationalspieler,  engagiert sich seit einem Viertel-Jahrhundert beim OTB-Basketball im eiblichen Bereich, von der „u 8“ bis zu den Damen als Trainer, Coach, Manager, Abteilungsvorstandsmitglied und Presseberichterstatter – quasi zuständig für alles rund um die Uhr. Zig Generationen von Basketball-Girls hat er mit entwickelt und zu Turnieren, Punktspielen und Meisterschaften geführt.

16.05.2024

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