Aktuelles vom Tischtennis

14.10.2025

OTB erlebt bitteren Zweitliga-Abend

Musste sich mit OTB dem FC Saarbrücken II geschlagen geben: Valentin Nad Nemedi. . Foto: Piet Meyer

Die Tischtennis-Spieler des Oldenburger TB haben ihren zweiten Saisonsieg in der 2. Bundesliga verpasst. Der Aufsteiger musste sich dem FC Saarbrücken II mit 4:6 geschlagen geben.

 „Bitter trifft es wohl ganz gut“, meinte Phillip Floritz nach der Partie. Und bitter war das für den OTB aus mehreren Gründen: Bei ausgeglichenem Satzverhältnis und insgesamt 15 Punkten mehr zu verlieren, ist ebenso bitter, wie ein 4:6 nach 4:3 Führung. Und wenn gleich drei Spiele trotz 2:0-Führung noch verloren gehen, dann ist das besonders ärgerlich. „Ein 5:5 wäre verdient gewesen“, befand Floritz nach viereinhalb Stunden Spielzeit.

Floritz/Hsin-Yang Li sollten im Doppel die vermeintlich sichere Option bilden. Aber gegen Hübgen/Wang harmonierten sie noch nicht ideal und mussten sich 1:3 geschlagen geben. Valentin Nad Nemedi und Bastian Meyer überraschten erstmal positiv und führten gegen Klein/Henninger schon mit 2:0 und 9:6, um das Spiel dann doch noch abzugeben. Li gegen Wang, Floritz gegen Klein und Nad Nemedi gegen Henninger holten aber danach doch die 3:2-Führung heraus. Und der 18-jährige Meyer stand bei seinem Debüt sogar kurz vor dem vierten Zähler. Gegen Hübgen gewann er mit viel Spielwitz und gutem Passiv-Spiel die ersten Sätze knapp. Und auch im dritten führte er schon mit 6:3. Doch Hübgen kam mit seiner größeren Schlaghärte immer besser durch und gewann noch 11:7.

Li überzeugte dann mit einem sicheren 3:0 gegen Klein, während sich am Nebentisch ein echtes Nervenspiel zwischen Floritz und Wang entwickelte. Der Chinese beschwerte sich über die seiner Meinung nach zu langen Pausen des Oldenburgers, immer wieder gab es Diskussionen. Den zweiten Durchgang beendete der sichtlich genervte Wang mit einem absichtlichen Fehlaufschlag. Die nächste 2:0-Führung für den OTB, das nächste Spiel, das noch kippte. Im fünften Satz war die Hypothek eines 0:5-Starts zu hoch. „Am Ende hat die letzte Power gefehlt, weil ich in den letzten Wochen kaum trainieren konnte“, erklärte Floritz.

Und auch am Nebentisch blieb das Glück aus. Der angeschlagene Nad Nemedi war gegen Hübgen auf Augenhöhe. Im fünften Satz musste er aber immer einem knappen Rückstand hinterherlaufen. Mit lautem Jubelschrei feierte Hübgen sein 11:8 zur 5:4-Führung der Gäste. Und nun musste sich Meyer wieder einem härter angreifenden Gegner geschlagen geben, das 0:3 gegen Henninger besiegelte die 4:6-Niederlage des OTB.

(Quelle: NWZ, 14.10.2025)

08.10.2025

Oldenburger wachen beim Nachbarn auf

Während die Tischtennis-Frauen vom Oldenburger TB (jetzt 0:4 Punkte/8. Platz) auch ihre zweite Verbandsliga-Partie 3:7 bei Werder Bremen (7:1/1.) verloren haben, gewannen die Männer vom OTB III (4:2/3.) auf dieser Spielebene 9:4 beim TV Hude II (2:4/7.). Diese waren auch ohne Nicolai Popal und Justus Lechtenbörger Favorit beim Nachbarn, taten sich anfangs aber schwer.

„Sonntags um 12 Uhr ist eine ungewohnte Zeit, irgendwie waren wir anfangs ein bisschen schläfrig“, fand Peter Frick. Etwas überraschend verloren er und Andre Stang gegen Pierre Barghorn und Julian Meißner wie Nico Schulz und Toni Droppelmann gegen Uwe Schmitt/Marco Stüber. Dafür war der Sieg von Daniel Trendelbernd und Ersatzmann Trung Nguyen gegen Oskar Schoppe und Matteo Krüger nicht unbedingt eingeplant gewesen. Bis zum 4:4 blieb die Partie ausgeglichen. Nguyen lag gegen Krüger schon 0:2 zurück, drehte aber das Einzel noch und leitete damit eine Serie von fünf Siegen in Folge ein. „Der zweite Durchgang war dann auch besser“, freute sich Frick.

Die OTB-Frauen waren dagegen bei Werder chancenlos, holten gegen den Primus insgesamt nur zehn Sätze. Neun davon gingen auf das Konto von Nathalie Jokisch. Sie gewann mit Shoshana Herrmann im Doppel und auch ihre beiden Einzel gegen Birte Grensemann und Jessica Boy (früher Tura Oldenburg).

(Quelle: NWZ 08.10.2025) 

08.10.2025

So schrieb der OTB Geschichte

OTB-Erfolgsgarant: Valentin Nad Nemedi (links) gewann im Doppel mit Hsin-Yang Li und seine beiden Einzel. BILD: Piet Meyer

Das war spannend, das war stark, das war historisch: Zwei Wochen nach dem allerersten Spiel einer Oldenburger Mannschaft in der 2. Tischtennis-Bundesliga hat das Team des OTB (jetzt 2:2 Punkte/8. Platz) für den allerersten Sieg auf diesem Niveau gesorgt. Im Heimspiel gegen Fortuna Passau (3:3/7.) führte Valentin Nad Nemedi nach insgesamt dreieinhalb Stunden Spielzeit im fünften Satz gegen Leon Benko 9:7 und hatte Aufschlag: Zweimal punktete er direkt und machte so das 6:4 perfekt.

Der Doppel-Coup: „Top-Mannschaftsleistung“, freute sich Philipp Floritz: „Mit 2:2 Zählern spielt es sich in den nächsten Partien angenehmer.“ Die Gäste hatten bei ihrer Reise aus dem tiefen Südosten in den hohen Nordwesten am Vortag 6:4 im Westen bei Union Velbert gewonnen. Ihr größter Trumpf waren die bisher ungeschlagenen Doppel. Doch Nad Nemedi und Hsin-Yang Li fügten Benko und Elia Schmid durch ein 3:2 die erste Pleite zu und sorgten für das 1:1, nachdem Floritz und Vincent Senkbeil 1:3 gegen Viktor Yefimov und Yang Hao-Jen verloren hatten.

Das Altmeister-Debüt: Im Einzel pausierte Senkbeil, dafür kam Chen Weixing zu seinem Debüt. Wegen seines Abwehrspiels ist der 53-jährige OTB-Neuling, der beim 2:6 im Auftaktduell gegen Mainz 05 gefehlt hatte, weil er als Nationaltrainer Österreichs unterwegs war, ein eher komplizierter Doppel-Partner. Dazu war er jetzt nach einer Krankheit auch noch nicht wieder im Vollbesitz seiner Kräfte.

Der Kanten-Treffer: Trotzdem sorgte der frühere Weltklassespieler im Einzel für ein erstes Highlight. Gegen Yefimov spielte er im ersten Satz aggressive Noppen-Schupfbälle, die dafür sorgten, dass der Ukrainer einen zu langen Topspin nach dem anderen über den Tisch zog. 10:0, Chen hatte Aufschlag, der sprang unerreichbar an die Tischkante. Einen entschuldigenden Blick sandte der Oldenburger daraufhin dem Gegner zu – ist es doch eher verpönt, 11:0 zu gewinnen. „Der sollte eigentlich gar nicht auf den Tisch“, gab er später auch zu. Yefimov stellte sich allerdings immer besser auf die Noppenbälle ein, Chen kam gegen die harten Angriffe nicht mehr in sein Abwehrspiel hinein und verlor 1:3.

Die Sidespin-Angriffe: Nebenan gewann dafür Li ebenfalls 3:1 gegen seinen taiwanesischen Landsmann Yang zum 2:2. Unten spielte der OTB seine Vorteile aus. Floritz siegte klar gegen den aus Kroatien stammenden Benko (3:0). Nad Nemedi setzte sich knapp mit 3:1 gegen Schmid durch. Der Schweizer überraschte immer wieder mit unkonventionellen Sidespin-Angriffsbällen und -Blöcken, unterlag aber 1:3.

Der Nerven-Krimi: In der zweiten Runde musste der OTB das 4:4 hinnehmen, weil Li etwas gehemmt gegen Yefimov wirkte (1:3) und Chen keine Chance gegen Yang hatte (0:3). „Ich konnte mich kaum bewegen“, gab der Altmeister später zu Protokoll. Dennoch ging der Schachzug auf, den Österreicher (geboren in der zu China gehörenden Inneren Mongolei) aufzustellen. Auf das untere Paarkreuz war wieder Verlass. Auch Floritz beherrscht Sidespin-Bälle, sogar besser als Schmid, und gewann erneut klar 3:0, ehe Nad Nemedi durch das 3:2 im Nerven-Krimi gegen Benko die Fans in der mit 110 Besuchern besetzten Halle jubeln ließ.

(Quelle: NWZ 08.10.2025) 

01.10.2025

Bachelor leitet gegen OTB III Wende ein

Oldenburger unterliegen im Verbandsliga-Topspiel in Friedeburg

Im ersten Duell zwischen zwei der großen Drei in der Tischtennis-Verbandsliga musste sich der Oldenburger TB III (jetzt 2:2 Punkte/6. Platz) am Wochenende nach einem 5:0-Start noch mit 7:9 beim TV Friedeburg (4:0/2.) geschlagen geben. Eigentlich sind Spieler mit einem QTTR-Wert von mehr als 2000 Punkten auf diesem Niveau eher eine Seltenheit. Der OTB III, der Gegner aus dem Kreis Wittmund und der wie dieser mit finanzstarker Unterstützung aufgestiegene MTV Jever II (2:0/5.) verfügen jeweils über mindestens vier solcher Akteure.

Das Verbandsliga-Duell

„Wir wussten, dass Friedeburg mit voller Kapelle spielen wird, also mussten wir auch mit guter Aufstellung antreten, um eine Chance zu haben“, meinte Andre Stang vom OTB III. Und so trafen zwei Teams aufeinander, die auch eine Liga höher eine gute Rolle spielen würden. Auf durchschnittlich 2038 QTTR-Punkte kamen die sechs Oldenburger, trotzdem waren sie Außenseiter angesichts der im Schnitt 2094 Zähler bei Friedeburg.

Der Turnerbund legte aber stark los, gewann alle drei Doppel und erhöhte durch Justus Lechtenbörger (3:1 gegen Ex-Bundesligaspieler Jochen Lang) und Nicolai Popal (3:0 gegen Christian Reichelt). In der Mitte führten Stang und Nico Schulz auch jeweils 2:1 gegen Stefan Höppner und Dominik Stuckmann, der auch außerhalb der Tischtennis-Szene als früherer TV-„Bachelor“ bei RTL bekannt ist. Doch beide Partien gingen noch an die Gastgeber, die so die Wende einleiteten. Nur Popal (3:2 gegen Lang) und Schulz (3:0 gegen Höppner) punkteten noch für den OTB III. „Das war total auf Augenhöhe“, fand Stang: „Unglücklich war, dass wir unten 0:4 gespielt haben, da hatten wir mehr erhofft.“

(Quelle: NWZ, 01.10.2025)

24.09.2025

So ein Highspeed-Duell hat Oldenburg noch nicht gesehen

OTB-Debütant: Hsin-Yang Li gewann im Doppel und ein Einzel. BILD: Martin M.Wilczynski

Ein Raunen ging immer wieder durch die Halle beim allerersten Spiel des Oldenburger TB in der 2. Bundesliga – speziell beim Spitzenduell. „Das war absolutes Highspeed-Tischtennis von zwei Spielern, die wohl auch in der ersten Liga mithalten könnten“, kommentierte Philipp Floritz das Kräftemessen von Zugang Hsin-Yang Li mit Chia-Hung Sun. Letzterer lag hier am Ende knapp und insgesamt mit Mainz 05 6:2 vorn.

„Die sind stark, selbst mit voller Truppe können wir gegen die kaum punkten“, sagte Floritz über die Tabellenführer (jetzt 6:0 Punkte). Er selbst konnte wegen einer Verletzung nur als Coach helfen. Auch Chen Weixing fehlte (der zweite Turnerbund-Neuling war in seiner Funktion als Nationaltrainer Österreichs unterwegs), so dass neben Valentin Nad Nemedi und Vincent Senkbeil auch Nico Schulz aus dem Verbandsliga-Team seine Zweitliga-Premiere feierte. Der OTB II spielte zeitgleich in der Regionalliga.

Im Doppel machten Schulz und Senkbeil ihre Sache sehr ordentlich, hatten gegen die jungen Spanier Daniel Berzosa und Albert Vilardell sogar einen Satzball zum Einzug in den Entscheidungsdurchgang. Ihr 1:3 glichen am Nebentisch Li und Nad Nemedi durch ein 3:1 gegen Sun und Nathan Lam aus. Weil Mainz mit gleich drei Linkshändern antrat, mussten hier zwei zusammenspielen, da harmonierten die schnellen Li (Rechts) und Nad Nemedi (Links) besser.

Im Einzel blieben größere Überraschungen aus. Li bezwang Berzosa, Nummer 166 der Weltrangliste und amtierender Jugend-Mixed-Europameister, sicher 3:0. Nad Nemedi hielt gegen Sun gut mit, hatte in Durchgang eins wie zwei sogar jeweils Satzball, unterlag aber 0:3. Auch Senkbeil (gegen Lam, Nummer eins des französischen Jugend-Nationalteams) und Schulz (gegen Noppenspieler Vilardell) legten nicht nach, so dass es 2:4 vor der zweiten Runde stand.

Hier kam es nun zum Highlight-Duell der Spitzenkräfte, das auch ein Prestige-Duell war. Li und Sun konkurrieren um einen Platz im erweiterten Kreis der zur Weltspitze zählenden Nationalmannschaft von Taiwan. Die Qualität ihrer Bälle war in Oldenburg bisher kaum zu sehen. Li gewann Satz eins und auch den zweiten trotz eines 2:8-Rückstands. Am Ende setzte sich aber doch der erfahrenere Sun durch.

Da auch Nad Nemedi gegen Berzosa verlor, stand am Ende des OTB-Zweitliga-Debüts ein 2:6 auf der Anzeigetafel. „Aber die Zuschauer haben einiges geboten bekommen. Wir haben uns gut präsentiert, gerade die Doppel waren stark“, meinte Floritz: „Wir müssen gegen andere Mannschaften punkten.“ Vielleicht ja schon im nächsten Heimspiel am 4. Oktober (Samstag, 17.30 Uhr, Haarenesch-Halle) gegen Fortuna Passau (bisher nicht aktiv). Da ist dann auch der erste Einsatz von Abwehr-Ikone Chen Weixing eingeplant. 

(Quelle: NWZ, 24.09.2025)