Aktuelles vom Tischtennis
Routinier verpasst knapp Medaille bei EM
Ganz knapp hat Nicolai Popal vom Oldenburger TB eine Medaille bei den Tischtennis-Europameisterschaften der Senioren verpasst. Im serbischen Novi Sad war er in der Ü-60-Klasse der Männer souverän bis ins Viertelfinale marschiert und hatte bis dahin nur einen einzigen Satz verloren, kassierte dann aber eine ganz ärgerliche Fünf-Satz-Niederlage.
In der Runde der besten acht Akteure hatte es der Kurznoppenspieler, der beim OTB III in der Verbandsliga antritt, mit dem etwas unorthodoxen serbischen Abwehrer Zvonimir Britka zu tun bekommen. Popal verspielte eine 2:1-Satzführung und musste sich im fünften Durchgang mit 10:12 geschlagen geben.
Im Ü-55-Doppel spielte Popal, der vor sieben Jahren an der Seite von Wang Yansheng, der ebenfalls längere Zeit beim OTB spielte, schon WM-Bronze geholt hatte, mit Andreas Krensel. Der Berliner ist mit aktuell 1355 TTR-Punkten in der bayrischen Bezirksklasse aktiv. Das Duo blieb in der Vorrunde ohne Erfolg, ging so in die Trostrunde und kam hier durch fünf Siege bis ins Halbfinale. Ein 0:3 gegen eine belgische Paarung, die am Ende auch das Endspiel der Trostrunde für sich entschied, brachte jedoch das Aus für Popal und Krensel.
(Quelle: NWZ, 25.06.2025)
OTB verstärkt sich mit Olympia-Spieler
Großen Tischtennis-Sport versprechen die Zugänge des Oldenburger TB für die kommende Saison in der 2. Bundesliga: Nach dem Aufstieg sollen Chen Weixing und Li Hsin-Yang den Turnerbund zum Klassenerhalt führen. Ersterer ist ein großer Name im Welttischtennis. Der 53-jährige gebürtige Chinese galt in seinen besten Zeiten als stärkster Abwehrspieler des Planeten und belegte 2006 Platz neun der Weltrangliste.
Der Nationaltrainer: Für seine Wahlheimat Österreich nahm Chen dreimal an Olympischen Spielen (im Einzel 2004 und 2008 jeweils Runde der letzten 32, 2012 Runde der letzten 16) teil und ist aktuell als Nationaltrainer tätig. Darum hat der Langnoppenspieler auch zuletzt keine Spiele für den Drittligisten Windsbach bestritten, seinen letzten Liga-Einsatz hatte er im Januar 2024 für den da am Saisonende aus der 2. Bundesliga abgestiegenen TV Leiselheim. Auf dieser Ebene zählte der Taiwanese Li in den beiden vergangenen Spielzeiten zu den stärksten Spielern: Für den TTC Hohenstein-Ernstthal holte er insgesamt 29:11 Siege im oberen Paarkreuz und führte die Sachsen damit zweimal knapp zum Klassenerhalt.
Der Plan: Wegen ihrer internationalen Verpflichtungen können Chen und Li nicht in jedem Spiel für Oldenburg an den Tisch gehen, zumindest zwei Drittel der Partien sollen sie aber bestreiten. Sind beide dabei, kann der bisherige Spitzenspieler Philipp Floritz ins untere Paarkreuz rücken. Die TTR-Werte geben das her, mit 2446 Punkten haben er und Li den identischen Wert, Chen kommt auf 2444.
Die Talente: Auch die Reserve erhält Verstärkung: Daniel Nagy kommt von Oberligist SSV Neuhaus und soll beim OTB II in der Regionalliga spielen. Er zählt zu den größten Talenten Niedersachsens, mit 2071 TTR-Punkten hat er deutschlandweit den vierthöchsten Wert aller Spieler des Jahrgangs 2010. Zwei Jahre früher geboren ist Toni Droppelmann (1950 Punkte). Er wechselt vom Ligakonkurrenten Wissingen zum OTB III in die Verbandsliga. Dazu kommt Peter Frick (1948) vom TuS Wremen. Recht schnell könnte auch Bennet Jürgens, Zugang vom SC Twistringen, ein Thema für die „Dritte“ werden. Er hat aktuell nur 1625 Punkte, gehört in seinem Jahrgang 2012 aber zu den besten Spielern Niedersachsens.
Die Abgänge: Neben dem bereits vermeldeten Wechsel von Johannes Schnabel zu den Orcas Oldenburg gibt’s weitere Abgänge durch Maxim Meger (1810, SG Aumund-Vegesack), Dirk Vogelsang (1754, BW Borsum) und Markus Graminsky (1884, SV BW Lorup), der allerdings schon seit 2023 keinen Einsatz mehr für den OTB hatte. Die Frauen verlieren nach ihrem Oberliga-Abstieg Anastasia Peris (1574) und Ina Mut (1518), die beide zurück nach Ramsloh gehen.
(Quelle: NWZ, 04.06.2025)
Beim OTB darf jeder Teil des Abenteuers sein

BILD: Anastasiia Hrytsenko
So hoch hat noch nie ein Tischtennis-Team aus Oldenburg gespielt – und das macht für die Aufsteiger vom OTB das Abenteuer 2. Bundesliga nicht nur an den Tischen, sondern auch hinter den Kulissen zu einer besonders anspruchsvollen Aufgabe. „Nachdem wir die Herbstmeisterschaft durch die Niederlage im letzten Hinrundenspiel in Schwarzenbek verpasst hatten, stand der Aufstieg erst im April fest“, betont Teammanager Andre Stang mit Blick darauf, dass erst spät in konkrete Personalplanungen eingestiegen werden konnte – trotzdem will der Turnerbund im Spätsommer adäquat verstärkt in die Zweitliga-Saison starten.
Die Spekulation
„Um konkurrenzfähig zu sein, möchten wir uns im oberen Paarkreuz mit zwei Spielern verstärken“, erklärt Stang. Einer davon sei „schon safe“, aber noch nicht offiziell zu verkünden: „Fakt ist, dass wir uns natürlich Optionen offen lassen müssen und mit vielen Spielern auf diesem Niveau sprechen.“ Als im April der Pressesprecher des auseinanderfallenden Zweitligisten Hertha BSC Berlin in den Medien den Aufsteiger als möglichen neuen Verein von Torben Wosik (51, langjähriger Nationalspieler, war in der Vergangenheit bereits Teil der OTB-Senioren) ins Gespräch brachte, entpuppte sich das erstmal als reine Spekulation.
Die Stars
Klar ist: Der Sprung aus der 3. in die 2. Bundesliga ist ein großer, der letztjährige Drittliga-Nord-Meister TTC Lampertheim ist trotz Verstärkung direkt wieder abgestiegen. In den Spitzenteams stand und steht so mancher Spieler im Kader, der aktuell auch bei den Weltmeisterschaften in Dubai aktiv ist. Der Engländer Tom Jarvis von Mainz 05 hat dort gerade den deutschen Europameister Dang Qiu aus dem Turnier geworfen. Ziel könne auf jeden Fall nur der Klassenerhalt sein, betont Stang.
Der Schritt
Aus dem Meister-Team verstärkt Heye Koepke erstmal den OTB II in der Regionalliga. Philipp Floritz, Valentin Nad Nemedi und Vincent Senkbeil sollen mit in die 2. Liga. „Sie haben sich den Aufstieg verdient und sollen auch spielen. Alle sind heiß auf die Aufgabe, sind sich aber auch bewusst, dass das ein großer Schritt ist“, weiß Stang. Immerhin ändert sich organisatorisch nicht allzu viel, die Anforderungen an die Spiel-Bedingungen sind ähnlich wie in der 3. Liga, der gesamte finanzielle Aufwand ist aber natürlich höher.
Der Stützpunkt
Die größte Herausforderung sieht der Teammanager darum woanders. „Die Leute in die Halle zu bekommen, das ist das Wichtigste – damit der ganze Aufwand auch Sinn macht“, sagt Stang: „Wir haben die Vision, ein Stützpunkt, ein Anker für Tischtennis-Begeisterte nicht nur aus Oldenburg, sondern aus der ganzen Region zu sein. Natürlich ist das auch wichtig in Hinsicht auf die Sponsoren, dass das auch angenommen wird.“ Dafür appelliert Stang an die Fans, nicht nur als Zuschauer in die Halle zu kommen: „Jeder, der Lust hat, Teil dieses Projektes zu werden, ist eingeladen, kleine Aufgaben zu übernehmen, vielleicht rund um den Spieltag. Das müssen ja auch nicht nur Leute aus dem OTB sein.“
(Quelle: NWZ, 21.05.2025)
Ersatzkräfte sorgen für Kurzzeit-Hoch
Viele Ausfälle, erwartbare Niederlagen: So lässt sich aus Sicht des Oldenburger TB der vorletzte Tischtennis-Spieltag der Frauen in der Ober- und der Landesliga sowie der Männer in der Verbandsliga zusammenfassen.
„Unsere Ersatzspieler haben gut performt und ihre Chancen perfekt genutzt“, lobte Andre Stang nach dem 4:9 des OTB III (18:16 Punkte/4. Platz) gegen den Hundsmühler TV (18:18/5.) die Kollegen Jan-Philipp Berger, Hiroki Ishizaki und Frank Szesny, die mit ihm in der Einzelrunde für die vier Punkte gesorgt hatten. Mehr gelang aber nicht mehr.
Die bereits als Oberliga-Absteiger feststehenden OTB-Frauen (4:34/10.) unterlagen ohne die verletzten Maike Westerburg, Anastasia Peris und Ina Mut bei der TuSG Ritterhude (21:17/6.) chancenlos 1:9. Auch für die Reserve (15:19/6.) war beim 2:8 gegen Landesliga-Vize SV Wissingen II (25:7/2.) nicht viel zu holen. Für das bereits gerettete Team war es zu verschmerzen.
(Quelle: NWZ, 02.04.2025)
OTB-Reserve ist zu 99 Prozent gerettet
In der Endphase der Tischtennis-Saison stehen für die einen noch wichtige Entscheidungen an, für andere sind diese schon gefallen. In der Regionalliga hat der Oldenburger TB II (nun 16:18 Punkte/5. Platz) mit einem 6:4-Heimsieg gegen Motor Falkensee (19:15/3.) einen großen Schritt in Richtung Klassenerhalt gemacht. Rechnerisch ist dieser noch nicht sicher, „aber zu 99 Prozent“, sagte Kapitän Johannes Schnabel: „Wir wussten in etwa, wie Falkensee antritt, und haben uns etwas ausgerechnet.“
Auf dem Papier hat der Aufsteiger aus der Berliner Peripherie eine Mannschaft mit Drittliga-Niveau. Die ersten fünf Spieler kommen aber zusammen nur auf neun Saison-Einsätze, in Oldenburg war keiner dabei. Und so waren die Gastgeber favorisiert, auch weil Falkensee an Position vier in Hugo Rusch ein zwar großes Talent aufbot – der 13-Jährige hat in der Regionalliga aber noch keinen Sieg geholt.
Es gab wieder einige Fünf-Satz-Niederlagen, aber letztlich sorgten Bastian Meyer/Justus Lechtenbörger, Andy Römhild (2), Meyer, Lechtenbörger und Schnabel doch sicher für die nötigen Punkte.
Die OTB-Frauen (4:32/10.), deren Oberliga-Abstieg schon längst feststand, verloren 0:10 gegen Braunschweig (30:8/2.) und 3:7 gegen Wissingen (14:22/8.). Im ersten Duell blieb ihnen der Ehrenpunkt verwehrt, obwohl es gleich fünfmal in den fünften Durchgang gegangen war. Maike Westerburg musste ihr erstes Einzel im Entscheidungssatz verletzungsbedingt aufgeben und konnte zum zweiten nicht mehr antreten. Nathalie Jokisch blieb am Tisch hängen, Belag und Finger gerieten in Mitleidenschaft. „Irgendwie passte das alles zur Saison“, fand Nane Hofmann.
Die ebenfalls von Ausfällen geschwächten Orcas Oldenburg (22:10/3.) spielten in der Männer-Landesliga überraschend nur 8:8 bei SF Oesede II (8:25/9.). Es geht für sie aber ohnehin nur noch darum, Platz drei zu verteidigen.
(Quelle: NWZ, 26.03.2025)