Aktuelles aus dem OTB
Die Oldenburger Turnerfeuerwehr (1862 bis 1922)

Foto 1: Die Turnfeuerwehr
Foto 2: Das Spritzenhaus
Vor gut 100Jahren ging eine bemerkenswerte Epoche der OIdenburger
Feuerwehrgeschichte zu Ende: die 60-jährige Zusammenarbeit zwischen der Feuerwehr und dem OldenburgerTurnerbund unter dem Stichwort"0ldenburgerTurnerfeuerwehr".
SeitMitte des I8. Jahrhunderts (s. Brandkassenverordnung vom 5. 11. 1764 und Staatliche Brandverordnungvom 16. 8. 1799) gab es in Oldenburg eine Pflichtfeuerwehr. Jeder Mann im Alter zwischen 20 und 50 Jahren musste seinen Dienst im Brandfall bei Lösch- und Rettungsarbeiten leisten. Es zeigt sich jedoch im Laufe der Jahre,dass die Pflichtfeuerwehr
bei Notfällen oft nicht gut funktionierte. Zwar gab es durch die behördliche Verpflichtung eine große Anzahl von Männern, doch sie waren Z. T. nicht ordentlich ausgebildet und manchmal auch nicht genug motiviert.
Am 17. 10. 1861 setzt Stadtdirektor Wöbken einen Gesprächstermin für interessierte Bürger an und man kommt zu dem Ergebnis, dass das Feuerlöschwesen neu organisiert werden müsste, um eine schlagkräftige, schneite und hochmotivierte Feuerwehr zu bekommen.
Damit diese Idee realisiert werden kann, gibt es einerseits von den Versicherungen Geld- und Sachspenden, Z. B. von der Aachener-Münchener Feuerversicherungsgesellschaft eine neue Spritze, und andererseits die Zusage vom Oldenburger Turnerbund, eine Gruppe von fähigen Männern als freiwillige Feuerwehr zusammenzustellen.
Am 30. 4. 1862 ist es soweit:
die "Oldenburger Turnerfeuerwehr" wird gegründet. 120 Turner desjungen Oldenburger Turnerbundes (er ist erst 1859 gegründet worden) haben sich zum freiwilligen Dienst gemeldet. Gleich nach der Gründungsveranstaltung findet die erste Übung statt.
Nebender weiterhin bestehenden Pflichtfeuerwehr gibt es ab jetzt eine Gruppe von starken, gut durchtrainierten und hochmotivierten jungen Männern, die zur Brandbekämpfung eingesetzt werden kann.
Der erste Einsatz erfolgt bereits im Mai 1862:
Die junge Feuerwehr wird zum Bauunternehmer Oetken in die Lindenstraße gerufen.
Die Uniform der Turnerfeuerwehr besteht aus blauer Bluse, rotem Gürtel und schwarzem Filzhelm mitTurnerschild.
FOTO 1
aus dem Jahr 1865
Die Turnerfeuerwehr wird durch den Ton von Feuerhörnern gerufen, die Pflichtfeuerwehr wird dagegen weiterhin durch das Läuten der Kirchenglocken alarmiert. Die zur Turnerfeuerwehr gehörende Spritze bekommt ihren Standplatz neben dem Turnlokal am Steinweg.
Wie effektiv die Turnerfeuerwehr im Vergleich zur Pflichtfeuerwehr arbeitet, wird 1877 beim Brand im Großherzoglichen Palais deutlich; es wird vermerkt, dass die Turnerfeuerwehr planmäßig'und mit Erfolg den Brand bekämpft habe, die Pflichtfeuerwehr konnte dagegen nicht einheitlich eingesetzt werden und sei deshalb eher hinderlich gewesen.
1880 beschließt die Stadt Oldenburg den Bau eines neuen Feuerwehr-bzw, Spritzenhauses, da das alte zu klein geworden ist. Am 1. 11. 1881 ist das neue Spritzenhaus bezugsfertig und es nimmt sowohl die Spritzen und Geräte der Pflichtfeuerwehr auf als auch die Spritze der
Turnerfeuerwehr. Außerdem zieht auch noch die im Jahr 1878 neu gegründete Eisenbahnfeuerwehr mit in das Gebäude ein. Der Standort ist am Heiligengeistwall am Julius-M'osen-Platz gegenüber des ehemaligen Cafe Klinge.
DasGebäude enthält sechs Spritzenstände, 12Schlafstellen und es gibt eine ständige Nachtwache. Es ist ein beeindruckendes Bauwerk im neogotischen Stil.
FOTO 2.
1955 wird dieses Spritzenhaus leider abgerissen: es ist zu klein geworden, außerdem ist es den Verkehrsplanern im Wege.
Der Krieg 1914 bis 1918 hemmt Fortschritte in der Weiterentwicklung der Feuerwehr: die Männer der Feuerwehr, soweit sie nicht Soldaten geworden sind, helfen beim Entladen der Lazarettzüge. Bald nach Kriegsende, 1922, wird das Feuerlöschwesen neu organisiert und das ist das Ende
der Freiwilligen Turnerfeuerwehr nach 60 Jahren.
Die Turnerfeuerwehr geht in die allgemeine Freiwillige Feuerwehr Oldenburg über, in die heutige Ortsfeuerwehr Stadtmitte.
Am 12. 1. 1937 wird dann eine Berufsfeuerwehr in Oldenburg eingeführt.
OTB viermal bei Oldenburger Sportlerwahl 2024 auf den Siegerlisten
Nach der Siegerehrung im Theater „Laboratorium“ (vorn, von links): Benjamin Kern, Joke Johanning, Katja Leinau und Antonia Köster. Dahinter Mitglieder der Abteilung „Cheerleading“ und der Gruppe „2faces“
Foto: Torsten von Reeken
Mit hervorragenden Platzierungen für den Oldenburger Turnerbund endete die Oldenburger Sportlerwahl 2024. Über zwei erste sowie einen dritten und einen vierten Platz freuen sich die teilnehmenden OTBerinnen und OTBer, die im Theater „Laboratorium“ ausgezeichnet wurden. Veranstalter der Online-Wahl waren der Stadtsportbund Oldenburg mit der Unterstützung von Foto-Dienstleister CEWE.
Ausgezeichnet mit dem 1. Platz als Nachwuchssportler des Jahres wurde Beachvolleyball-Ass Joke Johanning. Beim besten Sportfoto des Jahres erlebte Benjamin Kern, ehemaliger Leiter der OTB-Volleyball-Abteilung, ein wahres Fotofinish. Mit nur einem Punkt Vorsprung holte sein Foto „Luftspiralen“, aufgenommen beim Feuerwerk der Turnkunst, den ersten Platz. Zu sehen sein wird es künftig in den Räumen des OTB.
Bei den Mannschafts-Wettbewerben waren gleich zwei Teams des OTB nominiert: die erfolgreiche elf-köpfige Tanzformation „2faces“ erreichte die Bronzemedaille vor dem Cheerleading-Team „Rising Delights“ von Head Coach Thomas Hahn (4. Platz).
Mehr zur Sportlerwahl in der März-Ausgabe der OTB-Mitteilungen.
Jahresbericht 2024: Cheerleading - Rising Delights

Season 23/24 & Ausblick 24/25
Die Saison 2023/24 war für das All-Girl-Team des Oldenburger Turnerbunds (OTB) die bisher erfolgreichste überhaupt. Mit einem klaren Ziel vor Augen – die Weltmeisterschaft – starteten Trainer Thomas Hahn und das Team im September 2023 mit der intensiven Vorbereitung. Schritt für Schritt arbeiteten wir uns an unsere Höchstleistung heran.
Ein Jahr voller Herausforderungen und Erfolge
Die erste Meisterschaft brachte gleich den ersten großen Erfolg: Platz 1! Allerdings blieben die erhofften Punktzahlen aus, weshalb wir unser Training weiter optimieren mussten.
Bei der zweiten Meisterschaft in Bottrop wollten wir uns nicht wie in den Jahren zuvor geschlagen geben– und das zahlte sich aus.
Im Mai stand dann das größte Cheerleading-Event Europas an. Auch hier konnten wir uns stark platzieren, doch es reichte noch nicht, um das begehrte Ticket zur Weltmeisterschaft nach Orlando zu lösen. Aber statt aufzugeben, haben wir noch härter gearbeitet und uns gezielt auf die letzte, entscheidende Meisterschaft vorbereitet. Platz 14 von 46 Gestarteten Teams
Im Juni war es dann so weit: Die Summer All Level Championship – und völlig unerwartet gelang uns der große Coup! Wir gewannen das lang ersehnte BID für die Weltmeisterschaft in Orlando! Das Team bestand in dieser Saison aus 35 Athletinnen und Trainer Thomas Hahn.
Season 24/25 – "Now or Never"
Die neue Saison startete im Oktober unter dem Motto "Now or Never" – und wir haben uns im Trainerteam verstärkt:
•Hanna Hubert aus Hamburg (Thommys ehemalige Trainerin)
•Ein externer Coach aus England, der uns eine Weltklasse-Routine zusammenstellte
Mit diesem neuen Setup ging es direkt in die Vorbereitung und auf die erste Meisterschaft der Saison – mit dem Ziel, Sicherheit für die Weltmeisterschaft zu gewinnen.
Ein perfekter Start in die Saison
Das Ergebnis? Platz 1 auf der German All Level North – mit unglaublichen 96,8 von 100 möglichen Punkten!
Nun steht unser nächster großer Meilenstein bevor: Orlando, Florida – ESPN Center. Mit 34 Athletinnen und Trainern reisen wir zur Weltmeisterschaft und sind bereit, alles zu geben!