Aktuelles aus dem OTB
So sehen Cheerleader aus dem Nordwesten den Verzicht beim Bundesligisten Alba Berlin

Tritt bei Bundesligaspielen auf: die Gruppe „Baskets Xtreme Dancers“ vom Oldenburger TB, Bild: Erik Hillmer
Quelle: NWZ-Online, 01.10.2019
Mit Unverständnis reagiert die Cheerleading-Szene im Nordwesten auf den Entschluss des Basketball-Bundesligisten Alba Berlin, bei Heimspielen künftig in den Spielpausen keine Gruppen mehr zur Unterhaltung des Publikums einzusetzen.
„Ich finde die Entscheidung sehr schade“, sagt Lena Stark, die mit der Gruppe „Bright Delights“ des Oldenburger TB (OTB) bei Heimspielen des Basketball-Bundesligisten EWE Baskets Oldenburg auftritt: „Cheerleading ist mehr als ein Sport leicht bekleideter junger Frauen. Wir trainieren hart und wollen dem Publikum zeigen, was wir können.“ Die Kritik, dass junge Frauen dort vorgeführt würden, kann die 20-Jährige nicht teilen: „Ich mache das freiwillig. Niemand zwingt uns zu irgendetwas.
Alba Berlins Manager Marco Baldi hatte jüngst erklärt, künftig auf Cheerleading-Gruppen zu verzichten. „Wir sind zu der Überzeugung gekommen, dass das Auftreten junger Frauen als attraktive Pausenfüller bei Sportevents nicht mehr in unsere Zeit passt“, sagte Baldi. Es sei der Eindruck entstanden, „dass Frauen bei Alba vor allem für die tanzende Pausenunterhaltung zuständig sind, während Männer Basketball spielen.“
Auch Dennis Ströh kann das Vorgehen in Berlin nicht nachvollziehen. „Cheerleading ist eine eigenständige Sportart. Und wir bekommen bei den Spielen der Baskets eine schöne Möglichkeit, diesen Sport zu präsentieren“, sagt der Leiter der 130 Mitglieder starken OTB-Abteilung „Cheerleading“: „Außerdem machen wir dort vor großem Publikum in einer Stresssituation Erfahrungen, die uns bei unseren Wettkämpfen nützlich sein können. Wir sehen uns nicht als Beiwerk.“
Bei den Heimspielen der Oldenburger Bundesliga-Basketballer werden die beiden OTB-Gruppen „Bright Delights“ und „Baskets Xtreme Dancers“ eingesetzt. Bei erstgenannter Gruppe seien Jugendliche ab 16 Jahren sowie Erwachsene im Einsatz, erklärt Ströh – wobei das Team sowohl weibliche als auch männliche Mitglieder habe. Auch er selbst mache bei den „Bright Delights“ mit. Bei den „Baskets Xtreme Dancers“ seien ausschließlich Frauen ab 18 Jahren dabei, so Ströh. Auch bei den Heimspielen der Bundesliga-Handballerinnen des VfL Oldenburg ist eine Cheerleading-Gruppe aus dem OTB im Einsatz. Dort treten die „Mystical Delights“ auf, bei denen laut Ströh Mädchen und Jungen im Alter von elf bis 15 Jahren mitmachen können.
Roland Schekelinski, Sprecher der EWE Baskets, betont, dass der Verein keine Vorgaben mache, was die Cheerleader bei ihren Heimspiel-Auftritten tragen sollten: „Das entscheiden sie selbst, da reden wir nicht rein.“ Nach der Entscheidung aus Berlin habe man sich auch bei den Baskets darüber ausgetauscht, ob eine Diskussion über einen möglichen Verzicht auf Cheerleader nötig sei. Das Ergebnis: Nein, man brauche keine Diskussion. Auch beim Oldenburger Bundesliga-Rivalen Rasta Vechta, wo Cheerleader aus der entsprechenden Abteilung des Vereins auftreten, sieht man keinen Bedarf für eine Diskussion.
In die Debatte hat sich inzwischen der auch für den Sport zuständige Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) eingeschaltet. Er plädiert für gemischte Gruppen. „Wenn die Besetzung nur mit Frauen als nicht mehr zeitgemäß empfunden wird, könnten wir das verändern“, sagte der 70-Jährige. Einen generellen Verzicht auf weibliche Cheerleader lehnt er aber ab: „Cheerleading ist ein Sport mit langer und internationaler Tradition. Die Vereine müssen jeweils selbst entscheiden.“ Quelle: NWZ-Online, 01.10.2019
Mit „Silberner Leistungsnadel“ Verdienste von Cora Linnemann gewürdigt
OTB-Geschäftsführer Frank Kunert zeichnete Cora Linnemann mit der „Silbernen Leistungsnadel“ des Vereins aus und überreichte ein Buchgeschenk.
Foto: Hartmut Kern
Zwölf Jahre lang war Cora Linnemann als Cheftrainerin mit ihrer Tennisschule auf der Sportanlage am Osterkampsweg für den Oldenburger Turnerbund tätig. Jetzt verlässt sie den Verein, um sich neuen Aufgaben zu widmen. „Sie haben in dieser Zeit maßgebliche Impulse gesetzt“, würdigte OTB-Geschäftsführer Frank Kunert die Verdienste Linnemanns und überbrachte zugleich die Grüße des Vorstands. Er überreichte Cora Linnemann die „Silberne Leistungsnadel“ des Vereins.
Gewürdigt wird mit der Auszeichnung vor allem das besondere ehrenamtliche Engagement Linnemanns. Nicht nur den Jugendbereich, sondern auch das gesamte sportliche Geschehen in der Tennisabteilung habe die Cheftrainern zwölf Jahre lang beeinflusst, sagte Kunert. Sie habe taktische und technische Voraussetzungen für den Tennissport geschaffen und sich auch im menschlichen Bereich engagiert.
Gold und Rang 5 beim Deutschland-Cup-DTB Dance 2019
Ein Wochenende im bayrischen Mering bei Augsburg mit herausragenden Ergebnissen für die OTB- Mannschaften Relevé und 2faces liegt hinter den 23 Tänzerinnen und ihrer Trainerin Susanne Köster. Beide Mannschaften hatten sich über den Landesentscheid im Bereich Dance (Jazz-und Modern Dance) für den Wettkampf auf Bundesebene qualifiziert. Nach der langen gemeinsamen Anreise mit dem Zug und einer Stellprobe am Freitagabend gingen die Formationen am frühen Samstagmorgen in den Vorkampf. Fast 300 Tänzerinnen in 3 Altersstufen präsentierten ihre Choreografien vor gut gefüllter Kulisse.
Die Gruppe 2faces mit Jekaterina Smolina, Katja Leinau, Mareike Juds, Franziska de Buhr, Frauke Würtz, Carina Matzel, Maren Zörner, Meike Schwarz, Corina Paradies, Ulrike Müller und Bianca Matzel zeigte motiviert bis in die Haarspitzen ihre Choreografie zum Thema „very british“ und konnte nach dem Vorkampf gemeinsam mit den starken Formationen aus Leipzig, dem hessischen Überau und Bremen 1860 direkt ins Finale der besten 4 Mannschaften in der AK 30+ einziehen, das erste Etappenziel erreicht.
In der AK Jugend (11-18 Jahre) starteten 16 Mannschaften aus ganz Deutschland. Die OTBerinnen Janna Klock, Melike Mai, Alina Stangneth, Cira Morshedi Gonzalez, Paula Stangneth, Lilly Steinkamp, Katrin Meischen, Sandra Saadhoff, Lara Knetemann, Noemi Sandvoß, Eva Willenborg und Antonia Köster hatten sich bei ihrer ersten Teilnahme auf deutscher Ebene einen Platz unter den besten 10 Mannschaften als hochgestecktes Ziel vorgenommen. In ihrer Perfomance „Die Welt der Amazonen“ können die jugendlichen Tänzerinnen ihre bereits sehr gute Ausdrucksvielfalt gut zur Geltung bringen ist Trainerin Susanne Köster überzeugt. Über die Zwischenrunde gelang den jungen Sportlerinnen sogar der Einzug in das Finale der besten 8 Mannschaften. Ein Erfolg mit dem weder die Tänzerinnen noch ihr Trainerinnenteam Susanne Köster und Carina Matzel gerechnet hatte. Am Sonntag hieß es für die beiden Mannschaften um 6 Uhr aufstehen, Frühstück, Kostüm anziehen und aufwärmen für die jeweiligen Finaldurchgänge. Der Jury und dem Publikum in der Halle wurden erneut die besten Tänze aus ganz Deutschland präsentiert. Die daheim geblieben Eltern und Fans konnten via Livestream auf Sport-Deutschland TV mitfiebern. Bei der Siegerehrung folgte dem Gänsehautmoment bei der live gesungenen Hymne die große Spannung. Die 12 jungen OTB-Tänzerinnen erreichten den hervorragenden 5.Platz und konnten es selber kaum fassen.
Die 2faces setzten noch einen drauf und konnten neben einer enormen Steigerung im Finale auch von kleineren Patzern der starken Formation Imago profitieren. Der Titel und damit die Goldmedaille beim Deutschland Cup-DTB-Dance 2019 geht nach Oldenburg, an den Oldenburger TB, hörten die Tänzerinnen die Moderatorin sagen. Nun gab es kein Halten mehr, Jubelschreie und Freudentränen, der dritte Deutsche Titel nach 2009 und 2017. Auf der langen und lustigen Rückfahrt werden dann schon Pläne für das letzte Septemberwochenende geschmiedet, bei dem 2faces als amtierender Landesmeister bei der Deutschen Meisterschaft neben dem Tanz auch die nagelneue Gymnastikkür mit Reifen und Bällen präsentieren wird. Bis dahin gibt es noch einiges zu tun, es geht deutlich häufiger in die Trainingshalle als sonst,“ von nichts kommt nichts“, das wissen die 11 erfolgsverwöhnten OTBerinnen nur zu gut.

