Aktuelles von den Wanderern
Wanderabteilung zieht Bilanz des Wanderjahres 2018
Berndt Wozniak legt Bericht über das Wanderjahr vor
Wandern und Wohlfühlen
Wandern, das ist weder Sonntagsspaziergang noch „Streckemachen“, sondern die wohltuende Mischung aus Fitness, Entspannung, Naturerlebnis und Geselligkeit – kurz: ein ganzheitliches kombiniertes Fitness- und Wellnessprogramm.
In der Medizin hat der Gehsport mittlerweile einen neuen Stellenwert erhalten. Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass die schonende, aber konsequente Bewegung Beschwerden lindert und Krankheitsrisiken senkt. Statt aggressivem Auspowern empfehlen Ärzte zunehmend Wandern als Königsdisziplin zum Erlangen stressfreier Fitness.
Wandern ist also Gesundheitssport.
Die Wanderabteilung hat zum Stichtag 31.12.2018 116 Mitglieder, davon 97 aktiv, 19 inaktiv. 47 Mitglieder wandern beim WGC, 55 bei den Sonntagswanderern und 11 bei den Seniorenwanderern.
Schauen wir uns das Wanderjahr 2018 an, gibt es nur ein Fazit: wir hatten ein Traumwanderjahr, Regenschirm und Regenjacken blieben in diesem Jahr in der Versenkung.
Sonntagswanderer
Wie in den vergangenen Jahren auch, trafen sich die Sonntagswanderer auf dem OTB Parkplatz am Haarenufer zu ihren Wanderungen in die Umgebung. Regelmäßig nahmen 25 bis 35 Wanderer an den Wanderungen teil. Im Wanderjahr 2018 wurden insgesamt 26 Wanderungen durchgeführt.
Zufriedenstellend war auch in diesem Jahr wieder das Interesse an der Wanderfahrt der Wanderabteilung im August, die traditionell von der Sonntagswandergruppe organisiert wurde und zum 43. Mal stattfand. Dreißig WanderfreundInnen nahmen teil. Ein herzlicher Dank für die Vorbereitung und Organisation dieser Fahrt geht an Bettina von Alten, Anne Dobrat, Klas Krüger, Matthias Schachtschneider und Hans-Martin Schutte. Die Reise führte diesmal vom 25. – 31.08. in die Saale-Unstrut-Region, eine Gegend, wo die Geschichte allgegenwärtig ist und Burgen, Schlösser und Kirchen beliebte Wanderziele sind. Die Wanderungen vor Ort führten u.a. zum Fuchsturm auf dem Hausberg Jenas, ferner wurde entlang der Saale in das Gebiet von Neuengönna und Postendorf gewandert. Eine kulturhistorisch ebenso schöne Wanderung führte entlang von Saale und Unstrut und durch den Blütengrund von Henne bei Naumburg nach Freyburg. Außerdem wurden entlang der kleinen Saale die Burgen Saaleck und Rudelsburg erkundet. Abendliche Vorträge sowie Fachreferate rundeten das jeweilige Tagesprogramm ab. Über die interessante, sehr gut organisierte Fahrt wurde schon im letzten OTB-Mitteilungsblatt (03/2018) berichtet.
Auch im nächsten Jahr soll wieder eine Wanderfahrt stattfinden. Bettina von Alten mit einem kleinen Organisationsteam hat sich wiederum angeboten, die Vorbereitung und Organisation dafür zu übernehmen. Es soll im September 2019 nach Hannoversch-Münden gehen.
Die Kulturwanderung der Sonntagswanderer führte bei schönstem Sommerwetter am 27. Mai 2018 nach Butjadingen, dem nördlichsten Teil der Wesermarsch. Es wurde über die Entstehungsgeschichte informiert, das Landschaftsbild mit Sielen und Entwässerungsgräben betrachtet, die Wurten und Höfe bewundert. Der Verbandsvorsteher des II. Oldenburgischen Deichbands berichtete über seine Arbeit und aktuelle Probleme des Hochwasserschutzes, über die Ausbreitung der Bisamratten sowie Probleme der Deichschäferei mit dem Wolf. Höhepunkt der Fahrt war die Besichtigung zweier Kirchen mit Orgeln der Orgelbaufamilie Schmidt aus dem 19. Jahrhundert in Waddens und Schwei. Die Orgelsachverständige der evangelisch-lutherischen Landeskirche begeisterte dann zum Abschluss noch mit einem brillianten Orgelspiel. Anne Dobrat und Hans-Martin Schutte hatten diese Fahrt vorbereitet und organisiert.
Der neue Wanderplan für 2019 ist von den Wanderfreunden Anne Dobrat und Dieter Mielenz zusammengestellt worden. Für das traditionelle mittägliche Eintopfessen in den Zielgasthöfen ist künftig Gerda Salomon zuständig. Anne Meyer sei an dieser Stelle gedankt für die perfekte Organisation in den vergangenen Jahren.
Im Winterhalbjahr (von Oktober bis April) fand – wie in den Vorjahren auch – das beliebte Wanderliedersingen statt. Helga Dalenbrok gilt dafür ein besonderer Dank.
Seniorenwandergruppe
Die Organisation der Seniorengruppe erfolgte – wie in den Vorjahren - durch Peter Holl und Hajo Gerdes. Die noch Aktiven der Seniorengruppe wurden regelmäßig durch drei bis vier WGC – Wanderer ergänzt. Die Gruppe trifft sich weiterhin dienstags um 14 Uhr, um einen gemeinsamen Spaziergang zu unternehmen. Dieser führt durch das Eversten Holz oder den Schlossgarten. Gerne angenommen wird aber von den Mitgliedern der Gruppe, denen selbst diese kurzen Spaziergänge zu weit sind, die gemeinsame Kaffeetafel, die im Cafe Janssen oder im Cafe Klinge stattfindet. Hier treffen sich die Mitglieder in geselliger Runde zu anregenden Gesprächen. Erfreut sind die Seniorenwanderer, dass es für das Cafe Janssen im neuen Jahr einen neuen Pächter geben wird, der dieses nah am Eversten Holz liegende Cafe weiterführen wird.
Weitgehclub (WGC)
Am 16. November 2018 bestand der Weitgehclub (WGC) 70 Jahre. Begonnen hatte alles in der Zeit nach dem 2. Weltkrieg: Karl und Wilhelm Sandstede starteten mit wenigen Gleichgesinnten am 16.11.1948 zu Wanderungen in die nähere Umgebung Oldenburgs. Mit dem Bus oder der Bahn ging es nach Hude, Bad Zwischenahn oder Rastede. Von dort wurde dann der Rückweg angetreten. Das in der Regel nicht auf dem kürzesten Weg, sondern gewandert wurde durch landschaftlich schöne Gegenden. Am späten Nachmittag kehrte man dann nach Oldenburg zurück. Damit war der Weitgehclub (WGC) entstanden. Jede Wanderung wurde protokolliert, Erlebnisse schriftlich fixiert, in Ermangelung von Fotoapparaten schöne Aussichten oder Sehenswürdigkeiten in kleinen Zeichnungen festgehalten
Im November 2018 – zum Jubiläum - wurde bereits die 1.773. Wanderung durchgeführt. In der Tradition von Karl und Wilhelm Sandstede wird immer noch jede Wanderung protokolliert, die Wanderstrecke exakt festgehalten. Bilder von jeder Wanderung – heute allerdings mit dem Fotoapparat oder dem Handy geschossen - erinnern in der Chronik an das Erlebte.
Auch im vergangenen Jahr trafen sich in dieser Tradition jeden zweiten Dienstag im Umkreis von Oldenburg – insgesamt 25 mal - die Langlöper um 8.00 Uhr, die Mittelpetter um 9.00 Uhr und die Kurztreter um 9.30 Uhr an einer Gaststätte. Von dort ging es dann unter der Leitung der jeweiligen Wanderführer auf einen Rundwanderkurs von 20 km/15 km/10 bzw. 5 km. Um 12.30 Uhr trafen sich die Gruppen wieder zum gemeinsamen Mittagessen.
Wie gewohnt sorgte Heiko Dinklage dafür, dass wir unseren erwanderten Appetit mit leckeren Gerichten und fantasievollen Desserts decken konnten. Nachmittags ließen einige Unentwegte den Wandertag mit einer kurzen Wanderung von 5 bis 6 km ausklingen.
Die „Kleine Kulturwanderung“, die wieder von Folker von Hagen glänzend organisiert und vorbereitet wurde, führte 28 Wanderer am 07. August in das Artland. Mit dem Bus ging es nach Quakenbrück und danach in das Museumsdorf Cloppenburg. Quakenbrück ist das Herz des Artlandes, einer fruchtbaren Landschaft nördlich von Osnabrück, welche der Eiszeit und der Hase landwirtschaftlich ertragreiche Böden verdankt. Entsprechend wohlhabend waren die Bauern, was sie gerne durch prächtige Hofbauten mit aufwändigem Fachwerk demonstrierten. Zahlreiche dieser Höfe sind heute noch in der Region zu finden – viele aber nicht mehr landwirtschaftlich genutzt – einige sind im Museumsdorf Cloppenburg aufgebaut. Eine Stadtführung in Quakenbrück mit dem größten Marktplatz von Nordwestdeutschland und ein in dieser Region einzigartiges Ensemble von gut erhaltenen Fachwerkhäusern beeindruckte uns. Eindrucksvoll auch die vor über 700 Jahren entstandene Kirche St. Sylvester. Gestärkt haben wir uns mit leckerem Curry-Huhn im Artland-Kotten, herrlich direkt an der Hase gelegen. Nachmittags wurde dann das Museumsdorf Cloppenburg besucht, wo uns ein Volkskundler und Bauhistoriker die im Dorf aufgebaute Wehlburg und den Quatmannshof erklärte. Trotz großer Hitze – es wurden bis zu 36 Grad gemessen – erreichten alle Teilnehmer wohlbehalten wieder den Zielort Oldenburg. Einen besonderen Dank an dieser Stelle noch einmal an den Organisator dieses erkenntnisreichen Ausfluges, Folker von Hagen. Über diese Kulturfahrt hat Hermann Klasen in den OTB-Mitteilungen (03/2018) berichtet.
Kurzweilig war auch der Besuch der Landesbibliothek am 09.Oktober 2018 auf Einladung unseres Wanderbruders Lutz Albers. Wir erlebten eine kleine Ausstellung, die anhand von Buch-Beispielen die einzelnen (zumeist privaten) Sammlungen beschrieb, die im Laufe der letzten zwei Jahrhunderte in den Besitz der Bibliothek übergegangen sind.
Highlight war zweifellos der Sachsenspiegel, der in einer Panzerglas-Vitrine zu sehen war.
Im Anschluß an den Vortrag von Herrn Dr. Müller, wissenschaftlicher Leiter des Archives, erläuterte uns Lutz Albers die Landkarten, die im Vortragssaal aufgehängt waren. Dabei handelte es sich um eine kleine Auswahl aus der historischen Kartensammlung, die jüngst in den Besitz der Bibliothek übergegangen waren (ca. 16 Exemplare).
Die Generalversammlung – gehalten von unserem Vortreter Dieter Finck – mit dem anschließenden gemeinsamen Grünkohlessen war wieder ein Höhepunkt des Wanderjahres. Unser Vortreter Dieter Finck würdigte einmal mehr die Jahreswanderleistungen in seinem detaillierten Statistikbericht. Der amtierende Kohlkönig Herbert I. (Mesch) hielt eine launige Festrede über die medizinische Wirkung von Grünkohl. Danach überreichte Herbert der I. die Würde an Dieter den V. (Finck). Er hat diese Würde 2018 überzeugend getragen. Für die musikalische Unterhaltung sorgten wieder die drei „Rudijos“ mit Gesang und Gitarrenklängen. Dahinter verbergen sich unsere Wanderbrüder Rudi Falk, Dieter Hundt und Jochen Schuler.
Sonstiges
Traditionskohlfahrt
Die Traditionskohlfahrt des OTB, die am 28.01.2018 zum 148. Mal stattfand, wurde erstmals von der Wanderabteilung organisiert. Über 70 Teilnehmer begaben sich auf unterschiedlich langen Wanderstrecken von 5 – 10 km um Rastede herum bei idealem Kohlwanderwetter zum Kohllokal „Zum Zollhaus“. Neuer Kohlkönig wurde unser Wanderbruder Michael Huppke, der über diese Kohlfahrt auch in den OTB-Mitteilungen 1/2018 ausführlich berichtet hat.
Am 27. 01.2019 findet die 149. Kohlfahrt statt. Es wäre schön, wenn viele Wanderer unseren Kohlkönig Michael begleiten würden. Ausgerichtet wird die diesjährige Kohlfahrt von den Assistentinnen der Turnabteilung.
Ehrungen
Auch in diesem Jahr fanden im Juni die Ehrungen für verdiente Mitglieder durch den Vorstand im Rahmen einer besonderen Feierstunde statt. Unser Wanderbruder Hans-Jürgen Eßer wurde für seine 75 jährige Mitgliedschaft im OTB geehrt.
Auf der Delegiertenversammlung am 29.11.2018 fanden traditionsgemäß die Würdigungen von Mitgliedern für besondere Leistungen durch Überreichung von Leistungsnadeln statt. Die Leistungsnadel in Gold erhielt unser Wanderbruder Matthias Schachtschneider. Er hat nicht nur über zehn Jahre das OTB-Archiv gepflegt, sondern hat sich auch als Autor der OTB-Chronik zum Jubiläumsjahr 2009 sowie einer umfassenden Aufarbeitung der Sportgeschichte der Stadt Oldenburg, die in diesem Jahr veröffentlicht wurde, besonders verdient gemacht.
Lieber Matthias, auch an dieser Stelle noch einmal einen herzlichen Glückwunsch zu dieser verdienten Ehrung.
Erwähnenswert sind folgende runde Geburtstage, die Mitglieder unserer Wanderabteilung im vergangenen Wanderjahr vollendet haben:
70 Jahre: Rasch, Maria, Jannsen, Günther, Künkel, Jochen
80 Jahre: Asmussen, Marlies, Dobrat, Anne, Hänßler, Ingrid, Hoedke, Hilke, Mielenz,
Ingrid, Schutte, Hille, Siedenburg, Helga, Ames, Kurt, Krüger, Klas
90 Jahre: Hedden, Edith
Besonders hervorheben möchte ich auch in diesem Jahr alle WanderInnen, die in vergangenen Jahr älter als 90 Jahre wurden: Gisela Ahlring (95), Werner Dörfel (95), Rudolf Dohrmann (94), Hans Hemmen (95), Paul Hey (98), Otto Keune (96), Ilse Kristin (96), Annemarie Krull (93), Hermann Rudolph (93), Marga Süykers (93) sowie Anna Bach, die am 22. Mai 2018 ihr 107. Lebensjahr vollendete. Unsere herzlichen Glückwünsche zur Vollendung dieser hohen Geburtstage.
Zu unserem Leben - auch zu einem Wanderleben - gehören Abschiede! Wir Wanderer haben auch im vergangenen Jahr einen langjährigen Wanderfreund verloren! Zusammen mit den Angehörigen betrauern wir den Tod von Walter Schröder, verstorben im Februar 2018 im Alter von 81 Jahren. Er wanderte seit 2004 mit uns Viele aus unserem Kreis erinnern sich an die gemeinsamen Wanderungen mit dem Verstorbenen und werden ihn in guter Erinnerung behalten.
Aus gesundheitlichen Gründen musste sich Armin Zimmermann aus unserer Wanderrunde verabschieden.
Alle Aktivitäten der Wandergruppen ließen sich nur durchführen, weil engagierte Mitglieder der Abteilung sich eingesetzt haben und nur so die große Vielfalt an Veranstaltungen möglich war.<
Zum Schluss möchte ich in besonderem Maße Dank sagen den Leitern der Seniorenwandergruppe, Peter Holl und Hajo Gerdes, der Leiterin der Sonntagswandergruppe, Anne Dobrat und dem Vortreter des Weitgehclubs, Dieter Finck, der nach mehr als 11 Jahren diese Aufgabe nun abgegeben hat. Durch Eure selbständige Arbeit in Euren Gruppen habt Ihr meine Arbeit als Abteilungsleiter sehr leicht gemacht. Dafür ein herzliches „Dankeschön“!
Zugleich möchte ich es aber nicht versäumen, auch den Wanderführerinnen und Wanderführern sowie allen, die sich in der Wanderabteilung aktiv durch Übernahme von Sonderaufgaben betätigt haben, sei es durch das Schreiben von Protokollen, Beiträgen und Berichten, das Fortführen der Chronik des WGC, das Pflegen des Internetauftrittes und unseres Archivs, das Absprechen der Mittagsmahlzeiten mit den Lokalbetreibern, das Vortragen von Geschichten und Gedichten, beim Singen im Winterhalbjahr sowie den Besuch bei erkrankten oder zu ehrenden Wanderinnen und Wanderern unserer Abteilung ganz besonders zu danken.
All diesen fleißigen Helfern ist bewusst, dass unser OTB kein Dienstleistungsbetrieb ist, sondern ein Sportverein, in dem ein kameradschaftliches und helfendes Miteinander zum Gelingen einer jeden Wanderung oder anderen Veranstaltung selbstverständlich ist. Berndt Wozniak
Dit un Dat up platt: NDR besucht Weitgehclub
Reportage von der Wanderung des Weitgehclubs (WGC) am 28. Juni 2016

Mit dem Mikrofon unterwegs: NDR-Reporter Frank Jakobs berichtet vom Weitgehclub des OTB.
Der Zeitungsartikel der NWZ vom 10. Mai 2016 über den WGC hatte auch bei Radio Niedersachsen Eindruck hinterlassen. NDR-Reporter Frank Jakobs produzierte für die Sendung „Dit un Dat up Platt“ anläßlich unserer Wanderung am 28. Juni 2016 eine Reportage. Und auch das „richtige Programm“ auf Hochdeutsch des Regionalfensters Oldenburg hatte Interesse gezeigt.
Mit Heiko Dinklage konnten wir gleich einen Gesprächspartner stellen, der ihm seine Fragen auf plattdeutsch beantworten konnte. Auf Platt hatte Heiko uns dann auch seine Wanderroute an diesem Tag beschrieben. Mit Baadbüx, Schietpadd oder „versacken im Moor“ kamen allerdings Begriffe vor, die uns etwas irritierten, aber wir wussten ja, dass wir Heiko vertrauen konnten. In Zusammenhang mit dem ostfriesischen Platt kam dann aber ein Spruch, der die Ostfriesen stutzig machte: „In Aurich ist es schaurig, in Leer noch viel mehr, in Norden ist noch keiner was geworden.“
NDR-Reporter Frank Jakobs, wohl selbst Ostfriese, konnte diese Aussage doch etwas relativieren, indem er ergänzte: „In Weener ist scheener, und wollen sie dich bestrafen, schicken sie dich nach Wilhelmshaven.“ Dieter Finck durfte anschließend in Hochdeutsch Rede und Antwort stehen, bevor Frank Jakobs sein Mikrofon einpackte.
SIE LAUFEN UND LAUFEN UND LAUFEN...
Schon mehr als 1700 Wanderungen mit dem Weitgehclub (WGC)
Bitte den NWZ-Bericht anklicken! Seit 1948 sind sie unterwegs mit dem WGC, dem Weitgehclub der Abteilung WANDERN des Oldenburger Turnerbundes (OTB) - bis jetzt an über 1.700 Dienstagen! Alle zwei Wochen wandern die Silver Ager in drei Gruppen durch das Oldenburger Land, bei Wind und Wetter, erfreuen sich an der Natur, erzählen von ihren Reisen und diskutieren die Probleme des Lebens und der Welt. Rund 50 lebenserfahrene Männer sind es, und etliche sind schon seit über 20 Jahren dabei und in dieser Zeit an die 10 000 Kilometer gewandert. Das Altersspektrum umfasst eine ganze Generation: der älteste Aktive ist mit 92 Jahren noch unterwegs, der jüngste hat gerade die Pensionsgrenze erreicht. Entsprechend unterscheidet sich der Blick auf die Welt und entsprechend lebhaft sind die Diskussionen - auch weil ein breites berufliches Erfahrungsspektrum unterschiedlichste Perspektiven ermöglicht. Während man bis in die frühen 50 er Jahre noch mit Knickerbocker und Krawatte, mit Weste und Gehstock unterwegs war, tragen heute viele das Wissen der Welt in einem kleinen elektronischen Kästchen mit sich herum – und können im Zweifelsfall dem Wanderführer bei der Wegführung helfen. Es geht nämlich flotten Schrittes durch Wald und Flur, auf manchmal schwierigen Wegen, und nicht selten muss man sich gegenseitig über Zäune und Gräben helfen! Nachdem man am Vormittag je nach Gruppe zwischen 10 und 20 km gelaufen ist, wird beim gemeinsamen Mittagessen kräftig zugelangt. Danach ist natürlich noch ein Verdauungsspaziergang von etwa 5 km angesagt. Bei der Rückfahrt kann man dann fast immer konstatieren: es war wieder ein wunderschöner Wandertag, denn auch Petrus war uns wohl gesonnen: am Wandertag ist das Wetter praktisch immer gut ! Wenn Sie also zukünftig an einem sonnigen Dienstag eine Gruppe älterer Herren munter fürbass einherschreiten sehen, ins Gespräch vertieft oder die Landschaft bewundernd, dann wissen Sie: hier laufen sie wieder, die Wanderer des WGC – seit fast 68 Jahren!
Worüber spricht man im WGC?
Worüber spricht man im WGC?
von Wanderfreund Fritz Lehmann
(vorgetragen anlässlich der „Generalversammlung“ am 17. 02. 2009)
Ein Mensch, er hatte die Idee,
ich wandere mal im OTB.
Das tut dem Körper sicher gut.
Die Seele findet neuen Mut,
und auch der Geist wird mitbewegt,
zum flotten Denken angeregt.
Man geht in Gruppen und zu zweit,
man geht zusammen eine Zeit.
Der Themen gibt es da sehr viele.
Individualisten, oft skurrile,
sie denken hin, sie denken her,
sie denken kreuz und denken quer
und was da in den letzten Jahren
zusammen kam, sollt ihr erfahren.
Merkel nach USA gereist,
Kascynski wird schon wieder dreist.
Werder Bremen schoss kein Tor.
Brauchen die Zähne wirklich Fluor?
Die Baskets sind ein Dauerthema.
Wissenschaftsstadt war letztes Jahr Jena,
Oldenburg in diesem Jahr.
Warum, ist nicht so jedem klar.
Saab-Autos sind der große Knüller.
Warum? Fragt nur mal Markus Müller.
Reinheit in der deutschen Sprache
ist Hermann Klasens große Sache.
Reinheit in dem deutschen Bier
bringt für uns alle viel Pläsier.
Was frisst das Reh, was frisst das Vieh?
Wie geht es denn Kurt(s) Ames Knie?
Wie beschleunigt man die Heilung?
Was sind Real- und Gemeinheitsteilung?
Wie heilt man Blasen an den Füßen?
Wie soll man Adlige begrüßen?
Das Erbrecht muss man diskutieren;
die Erben sonst zu viel verlieren.
Was bringt uns wohl der Tiefwasserhafen?
Sind hoch genug die Jugendstrafen?
Wie geht ein Flugzeug in die Lüfte?
Wie duften wohl der Füchse Düfte?
Welche Kleidung ist gut fürs Wandern?
Warum Flüsse wohl mäandern?
Müssen Politiker so viel zetern?
Wann fand sie statt, die Schlacht bei Detern?
Wer wandert, auch Pflanzen kennen muss,
Schafgarbe, Steinmiere und Hahnenfuß.
Natürlich kennt man auch die Fauna.
Wie gut ist wohl für uns die Sauna?
Nehmt nie Natriumhydrogenkarbonat.
Nehmt Backpulver! – Ein guter Rat.
Heiko kennt sich mit Fischpreisen aus.
Das kleinste Raubtier ist die Spitzmaus.
Das Haus Oldenburg in unser Bewusstsein dringt.
Dieter Hundt die tschechische Hymne singt.
Wardenburg war einst Walfahrtort.
Man betete dort in einem fort.
Wie entstanden Hünengräber?
Wie viel Gift verträgt die Leber?
Was sind wohl hybride Rinder?
Wie verzieht man Enkelkinder?
Wie tönt der Brunftschrei von dem Hirsch?
Wie vernichtet man den Giersch?
Kultivierung ist nötig nach Sandabbau.
Wie schützt man sich gegen Geldbörsenklau?
Was gibt es für Getreidearten?
Wieviel Arbeit macht ein Garten?
13 Anbaugebiete gibt es für deutschen Wein.
Deutschlands längster Fluss ist doch der Rhein.
Was haben Widukind und Waltbart einst getan?
Das alles weiß Horst Barelmann!
Was macht man gegen große Schurken?
Wie sehen sie aus, die Erdbeergurken?
Wie findet man Kiebitzgelege?
Was sind denn eigentlich Pikerwege?
Wie schützen wir uns gegen Pfusch?
Was machen wir am Hindukusch?
Wie tief muss man nach Erdöl bohren?
Wie schmeckt Ananasschnaps von den Azoren?
Wie ist das mit gesundem Essen?
Was bringt die Landtagswahl in Hessen?
Unser pensionierter Oberkirchenrat
hat Erläuterungen über die Kirche von Bösel parat.
Wie entstanden unsere Moore?
Welche Bedeutung hatte Eleonore?
Welche Bedeutung hat der Torf?
Was wollte denn der Ludendorf?
Wir fürchten sehr den Klimawandel
und auch den Derivatenhandel.
Was unterscheidet Frösche und Kröten?
Warum sind so viele Banken in Nöten?
Besonders gern in aller Munde
sind Beiträge zur Vogelkunde.
Und jeder weiß, nicht überall
ertönt der Ruf der Nachtigall.
Was Bremen so zu bieten hat,
die alte schöne Hansestadt,
hat Axel einmal vorgeführt.
Der Ratskeller den Marktplatz ziert.
Darinnen lagert alter Wein.
30 000 Flaschen mögen es sein.
Wie eine davon so goutiert,
das haben wir gleich ausprobiert.
Dies war ein Tag nicht wie die Andern,
denn wir waren im Sitzen wandern.
EADS haben wir besichtigt
und eine Meinung gleich berichtigt:
Wir dachten unser Staat der spart.
Doch nicht so bei der Weltraumfahrt.
Dies war eine kleine Auswahl nur
von unseren Gesprächen in Wald und Flur.
Manches Thema war alt und manches neu.
Manches war kess, das andere scheu.
Doch stets mit Geist und Humor gewürzt
wurde manche Wanderung uns verkürzt.
So wird es auch in Zukunft sein,
denn uns fällt immer noch was ein.
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